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IPHOFEN
Spritzige Ideen für die Iphöfer Vinothek
Farbtupfer: Mit der Vinothek stach Iphofen vor 14 Jahren wohltuend aus dem Grau bisheriger Weinpräsentationen hervor. Jetzt steht die Renovierung an.
Foto: ArchivEike Lenz | Farbtupfer: Mit der Vinothek stach Iphofen vor 14 Jahren wohltuend aus dem Grau bisheriger Weinpräsentationen hervor. Jetzt steht die Renovierung an.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 09.12.2014 14:43 Uhr

Die Iphöfer Vinothek steht vor einer Renaissance. 14 Jahre nach der Eröffnung als eine der ersten ihrer Art in Unterfranken soll die von der Stadt getragene, verpachtete Einrichtung auf den Stand der Moderne gebracht werden. Für eine umfassende Sanierung ist Iphofen bereit, zwischen 300 000 und 350 000 Euro zu investieren, wie der Bauausschuss in seiner Sitzung am Montagabend hat erkennen lassen.

Das Anwesen, das sich in eine Nische zwischen mächtiger Stadtpfarrkirche und barockem Rathaus zu ducken scheint, wird gerade wieder verpachtet, weil die bisherige Pächterin Heidrun Kaufmann den Vertrag mit der Stadt nicht verlängert hat. Dieser Tage gibt es erste Gespräche mit drei Bewerbern. Wer den Zuschlag erhält, soll im Frühjahr 2015 optimale Startbedingungen vorfinden – und kann dann auf einer Nutzfläche von rund 600 Quadratmetern seine Vorstellungen umsetzen. Das derzeit noch mit in dem Gebäude untergebrachte Tourismusbüro wird nach Fertigstellung des Dienstleistungszentrums im Mai 2015 auf die andere Straßenseite umziehen.

Was dem Ausschuss da am Montag auf dem Tisch lag, war „kein fertiger Entwurf“, wie Architekt Walter Böhm vom Iphöfer Büro Böhm + Kuhn eingangs betonte, sondern es waren „ein paar Ideen“, die mit den Vorstellungen des neuen Betreibers zu synchronisieren sind, wie Bürgermeister Josef Mend sagte. Die Architektin Jennifer Ziegler ließ sich in ihrem vorgelegten Konzept von pragmatischen Überlegungen genauso leiten wie von visionären Ansätzen. So seien Bodenbeläge im Erd- und im Obergeschoss auszubessern, die Fassade sei zu verputzen, außerdem geht es um ein neues Lichtkonzept.

Hauptsächlich aber geht es darum, die Räume von ihrem etwas altbackenen Charme zu befreien, ihnen spürbar mehr Frische und Spritzigkeit einzuhauchen, ohne den Gast zu sehr zu verwirren und zu überfordern. Dazu beitragen sollen ein Wegeleitsystem, ein deutlich repräsentativerer Haupteingang mit neu gestaltetem Entrée, eine größere Theke sowie eine Weinpräsentation, die pointierter auf den Winzer zugeschnitten ist, mit verbesserter Ausleuchtung. „Wichtig ist es, den Besucher gleich am Eingang einzufangen“, sagte Jennifer Ziegler. An der Stelle des heutigen Tourismusbüros soll eine Art Lounge mit gemütlicher Sofaecke entstehen, den Gewölbekeller kann sich die Architektin für Veranstaltungen, Feiern und Seminare vorstellen.

Noch steht nicht fest, was im Einzelnen von dem Konzept umgesetzt wird. Die Stadt muss mit Kosten zwischen 300 000 und 365 000 Euro rechnen und kann laut Mend auf Zuschüsse bis zu 55 Prozent hoffen. „Die Vinothek hat Impulse für Iphofen gesetzt, aber der Nutzen ist real nicht messbar“, sagte der Bürgermeister. Er reagierte damit auf den Einwand von Stadtrat Rupert Maier, der darauf verwiesen hatte, der hohe finanzielle Aufwand für eine Sanierung müsse sich für Iphofen rechnen. Stadtrat Otto Kolesch sagte: „Bei dieser Summe können wir schon erwarten, dass die Vinothek aus dem Dornröschenschlaf erweckt wird.“ In den vergangenen Jahren habe „etwas der Pfeffer“ gefehlt, sagte Kolesch an die Adresse der bisherigen Betreiberin.

 
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