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Abtswind
Spiel erfunden: Wie ein Abtswinder Fußballer durchstarten will
Das Kartenspiel "Partout" weist viele Ähnlichkeiten mit den Qualitäten von Adrian Dußler auf dem Fußballplatz auf. Wie es dazu kam und was er eigentlich erreichen wollte.
Adrian Dußler (links) hat ein Kartenspiel erfunden. Bei Partout geht es um taktisches Denken und Spielwitz.
Foto: Tim Eisenberger | Adrian Dußler (links) hat ein Kartenspiel erfunden. Bei Partout geht es um taktisches Denken und Spielwitz.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:25 Uhr

Adrian Dußler – aufmerksamen Lesern ist der Name aus dem Sportteil ein Begriff, denn der 25-Jährige aus Würzburg spielt beim TSV Abtswind in der Fußball-Bayernliga. Die Stärken des Mittelfeldspielers, der auch schon beim FC Bayern München in der Jugend spielte: Kreativität, taktisches Denken und Spielverständnis. Wie kreativ der Spielmacher aus dem Kräuterdorf Abtswind ist, zeigt sich jetzt. Dußler hat die fußballfreie Zeit genutzt und gemeinsam mit zwei Kollegen ein Kartenspiel herausgebracht. "Partout" ist ein Stichspiel, bei dem es vor allem auf eine gute Taktik und eine clevere Spielweise ankommt.

Bereits Ende 2019 begann die Entwicklung. Eigentlich wollten Dußler und seine zwei Partner eine App für Spieleabende an den Start bringen und Turniere in Würzburg und Umgebung veranstalten. Doch die Corona-Pandemie machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. So entwickelten die drei stattdessen ihr Kartenspiel, das für diese Abende gedacht war.

"Partout" als Partnerspiel und im Turniermodus spielbar

"Deshalb musste 'Partout' auch gewisse Bedingungen erfüllen", erklärt Dußler. Es ist ein Partnerspiel, denn dann sei die Hemmschwelle kleiner, erzählt er. Mit vier oder sechs Personen kann "Partout" gespielt werden, leicht abgewandelt geht es auch zu dritt. "Alleine kommen nur wenige zu einer Veranstaltung oder treffen sich mit Fremden über eine App. Wenn man zu zweit ist, ist das etwas anderes", glaubt Dußler. Außerdem muss es möglich sein, für ein Spiel Punkte zu vergeben, damit das Spiel auch im Turniermodus funktioniert.

"Wir haben super Feedback bekommen, das Spiel im letzten halben Jahr weiterentwickelt und haben jetzt ein super Produkt."
Adrian Dußler über "Partout"

"Bei Spielen erfindet man das Rad nie neu", erklärt Dußler. Aber dass gerade er jetzt ein neues Spiel auf den Markt bringt, ist kein Zufall. Bereits als Kind hat er sich mit seinem Bruder immer wieder Spiele überlegt und diese dann auch bei Familienfeier vorgestellt und gespielt. Aus diesen Erfahrungen entstand jetzt ein Stichspiel, das eine Mischung aus den bekannten Kartenspielen "Schafkopf", "Waddeln" und "Wizard" erinnert. Jeder Spieler sagt vor der Runde an, wie viele der maximal sieben Stiche er in einer Runde macht. Schafft er die angesagten Stiche, gibt es Bonuspunkte. Und Mut wird belohnt: So bekommt man für einen Stich vier Bonuspunkte, für alle sieben Stiche aber sogar 200.

Viele Sonderkarten verändern das Spiel

Gespielt wird mit 36 Zahlkarten, von der eins bis zur neun, in vier verschiedenen Farben. Dazu kommen sechs Spezialkarten, die den Lauf des Spiels auf den Kopf stellen können. Spielt ein Spieler beispielsweise den Alchemisten, darf er die vorher angesagte Trumpffarbe verändern. Dazu darf vorab noch ein Spieler die Zahl bestimmen, die über allen anderen Zahlen steht. Doch natürlich kann auch diese Regel gekippt und die Zahl gewechselt werden, wenn ein Spieler den Mathematiker in die Mitte wirft.

Adrian Dußler und zwei Kollegen haben ein Kartenspiel erfunden. 'Partout' ist ein Stichspiel, das zu dritt, zu viert oder zu sechst gespielt werden kann.
Foto: Dußler | Adrian Dußler und zwei Kollegen haben ein Kartenspiel erfunden. "Partout" ist ein Stichspiel, das zu dritt, zu viert oder zu sechst gespielt werden kann.

Karten wie der Hofnarr, der die Sonderkarte König übertrumpfen kann, oder das Verließ, das eine beliebige Karte aufhebt, machen "Partout" zu einem Spiel, bei dem sich die Lage ständig ändern kann. Taktische Überlegungen müssen von Runde zu Runde abgewandelt werden und am Ende braucht der Sieger natürlich auch immer das nötige Quäntchen Glück.

Auch beim FC Bayern spielt man "Partout"

"Wir haben super Feedback bekommen, das Spiel im letzten halben Jahr weiterentwickelt und haben jetzt ein super Produkt", ist sich Dußler sicher. Jetzt geht es für ihn darum, "Partout" bekannter zu machen, doch Dußler kann sich auch vorstellen, in Zukunft weitere Spiele zu erfinden. Über 300-mal ist Partout bereits verkauft worden. Im Herbst will er das Spiel auf der dieses Mal digital stattfindenden Spielwarenmessen in Essen vorstellen. "Den Sprung zu größerem Bekanntheitsgrad zu schaffen, ist schwer", erklärt Dußler. Bisher geht dabei viel über Mundpropaganda. So wurde er erst neulich bei einem Vorbereitungsspiel in Erlangen von einem Gegenspieler auf das Spiel angesprochen.

Und auch bei seinem ehemaligen Jugendverein, dem FC Bayern München, ist "Partout" schon angekommen. Während eines Besuchs bei seinem ehemaligen Betreuer im Bayern-Internat, spendete Dußler auch dem neuen Nachwuchscampus des Rekordmeisters drei Spielesets. Auch für Thomas Müller, der über die sozialen Netzwerke immer wieder seine Liebe zum Schafkopf teilt, hinterließ er einen Brief und ein Spiel. Eine Antwort steht allerdings noch aus, möglicherweise auch, weil Müller bisher noch beim Finalturnier der Champions-League in Lissabon weilte.

Partout kann auf der Homepage von SpielMr für 7,90 Euro bestellt werden. Außerdem gibt es das Spiel in Würzburg im Buchladen "Neuer Weg" oder in der Galerie Zeychen und Wunder, beides in der Sanderstraße. 

So sieht ein komplettes Spielset mit den 36 Zahlenkarten in vier Farben und den sechs Sonderkarten aus. Dazu gibt es eine Spielanleitung und zwei Tabellenkarten.
Foto: Adrian Dußler | So sieht ein komplettes Spielset mit den 36 Zahlenkarten in vier Farben und den sechs Sonderkarten aus. Dazu gibt es eine Spielanleitung und zwei Tabellenkarten.
 
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