
Der Krieg in der Ukraine beunruhigt nicht nur die Erwachsen, auch Kinder beschäftigen die Bilder und Nachrichten sehr. Als der zehnjährige Bennet Neumayr aus Iphofen die brennenden Häuser und fliehenden Kinder sah, wusste er, dass er den Menschen helfen will. Doch wie? Eine große Geldspende kann sich die Familie nicht leisten, aber Bennet wollte trotzdem etwas tun. Dann hatte er mit seiner Mutter Heike Neumayr eine Idee: Wer in der Klasse Geld für die Ukraine spendet, bekommt einen Antistressball geschenkt – in den ukrainischen Farben blau und gelb.
Die Bälle häkelte Heike Neumayr in einer Hauruckaktion. "Am Schluss haben mir die Hände wehgetan", sagt sie lachend. Für ihre Tochter, die als Krankenschwester arbeitet und die Bälle Kindern in der Klink zur Entspannung gibt, hat sie schon öfter welche gemacht. Doch so viele auf einmal waren es noch nie. 18 Stück sind es am Schluss geworden. Für jeden in der Klasse einen.
150 Euro für ukrainische Kinder
Mit den Bällen und einer großen Spendenbüchse zog Bennet los und war von der Spendenbereitschaft seiner Klasse überwältigt. "Jeder hat mir etwas gegeben", sagt er schüchtern, aber auch ein bisschen stolz. Er strahlt über das ganze Gesicht. Am Schluss waren an nur einem Schultag alle Bälle verteilt. Viel Kleingeld, aber auch Scheine landeten in Bennets Spendendose. Seine Geschwister rundeten den Betrag auf 150 Euro auf, die an die Stiftung "RTL – Wir helfen Kindern" überwiesen wurden.
Auch seine Mutter freut sich, dass Bennets Idee so gut ankam. "Bennet sollte erfahren, dass auch aus etwas Kleinem etwas Großes werden kann", erklärt sie. Geplant hatte Bennet zwar nur eine einmalige Aktion, aber wer weiß. Er überlegt sich noch, ob er künftig in der Pause Bälle für eine Spende verteilen soll. Die Unterstützung seiner Mutter wäre ihm sicher. Sie sagt: "Ich habe noch Wolle da."