
317 Tage oder 8568 Stunden war Julia Fleischer als Weinprinzessin für ihren Heimatort Hüttenheim unterwegs. Im vollbesetzten Saal des Sportheims krönte sie nun ihre Nachfolgerin Sophia Brückner, deren Mutter Katja bereits 1996 Weinprinzessin war.
Für den neuen Weinbauvereinsvorsitzenden Matthias Heckel war es die erste Krönungsfeier in seiner Amtszeit. Er moderierte den Abend und bescheinigte der scheidenden Weinhoheit Julia I., ihre Aufgabe, vor allem beim Weinfest, "super gemeistert" zu haben. Er überbrachte auch den Dank des Weinparadieses Franken, das Julia ebenfalls repräsentiert hatte.
Wenn einem das Spaß mache, was man tue, dann merke man nicht, wie schnell die Zeit eines Jahres vergehe, meinte Weinprinzessin Julia in ihrer Abschiedsrede. "Ich bin stolz, dass ich Hüttenheim repräsentieren durfte", sagte sie. Die Menschen machten die Region lebens- und liebenswert. So hätten die Begegnungen mit verschiedenen Leuten ihre Amtszeit geprägt, die sie in Bildern Revue passieren ließ. Es seien so schöne Momente gewesen, dass sie oft vergessen habe, davon Bilder zu machen.
20 Hoheiten anwesend
Mit der Osteraktion in Kitzingen, damals noch ungekrönt, begann ihr Rückblick, der auch mit der heurigen Osteraktion endete. Dazwischen lagen viele Weinveranstaltungen, aber auch das Fußball-Benefizspiel zwischen den Hüttenheimern und Schweinfurtern oder das Treffen der Frankenfreunde.
An vieles andere erinnerten die 20 erschienenen aktuellen oder bereits abgekrönten Hoheiten. So sei Julia oft die Fahrerin gewesen, die wenig Wein, dafür aber wohl 632 verschiedene Wassersorten getrunken hätte. Sie hoben ihre Tiefenentspannung hervor, nichts habe sie aus der Ruhe bringen können.

Unter dem Beifall der vielen Gäste krönte Julia I. dann Sophia I. (Brückner) und überreichte ihr das obligatorische Starterpaket für eine Weinprinzessin, welches alle notwendigen Utensilien enthält, die bei Auftritten nützlich sind.
Mutter-Tochter-Gespann
Die 20-Jährige freut sich auf ihre neue Aufgabe. Sie schreibe damit auch ein Stück Lokalgeschichte, sei sie doch Teil des ersten Mutter-Tochter-Gespannes. Ihre Mutter Katja, damals lautete der Nachname noch Köller, sei 1996 Weinprinzessin gewesen. Sie erinnerte an diese Zeit, als Helmut Kohl noch Bundeskanzler war und Dortmund sich vor München die Deutsche Fußballmeisterschaft sicherte.
In diesen seither vergangenen 27 Jahren habe sich unfassbar viel verändert. Doch sei es ihr auch wichtig, Liebgewonnenes und Bewährtes am Leben zu erhalten. Als Weinprinzessin sei sie ein Teil der Tradition. "Ich werde mein Bestes geben, diese weiterzuführen", versprach sie.
Als Prinzessinnenwein stellte sie den "Techtelmechtel" vom Ebracher Hof vor. Die Cuvée aus Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc und Scheurebe sei perfekt für einen lauen Sommerabend.