Wie jedes Jahr bietet die städtische Jugendarbeit von Kitzingen, Jungstil, ein Sommerferien-Programm für Kinder und Jugendliche an. Während der Pandemie müssen die Verantwortlichen unter besonderen Bedingungen planen. Was hat Jungstil vor, und wie gehen die Verantwortlichen mit der Herausforderung um?
"Für uns war ganz klar, dass wir ein Programm machen wollen, und haben im Februar mit der Planung begonnen", erklärt Mitorganisatorin Sarah Porter. Dabei haben sie und ihre Kollegin Stefanie Löffler darauf geachtet, viele Programmpunkte nicht über externe Anbieter abwickeln zu lassen. Das meiste finde im Kitzinger Stadtteilzentrum statt. Für größere Ausflüge hat sich Jungstil Orte in der Nähe gesucht. So zum Beispiel im Kletterwald und im Freizeitland in Geiselwind. "Die meisten Kinder waren zwar schon öfter dort, aber unter den aktuellen Umständen ist das wieder etwas Besonderes für sie", sagt Porter.
Für solche Außentermine haben sie sich auch immer Alternativen im Stadtteilzentrum überlegt, damit eine Betreuung gesichert ist. Außerdem findet vieles draußen statt, um Hygienemaßnahmen besser umsetzen zu können. "Wir möchten den Eltern einfach eine Planungssicherheit geben", sagt Löffler.
Anmeldung läuft langsamer als gewohnt
Natürlich müsse Jugstil sein übliches Programm anpassen. Auf Aktionen mit viel Körperkontakt werde in den vier Wochen verzichtet. Eine Herausforderung sei es gewesen, Angebote in der Nähe zu finden, die die Kinder spannend fänden. Darüber hinaus mussten diese auch für maximal 30 Teilnehmende geeignet sein. Deswegen habe sich der Verein dieses Jahr einige Gäste ins Stadtteilzentrum eingeladen. Dabei sind Experten der Umweltstation Liasgrube, Bianca Tröge vom Kreativcafé und der Zauberer Fred Bossie. "Das waren auch die ersten Veranstaltungen, die ausgebucht waren", sagt Löffler.
Bis eine Woche vor Programmstart können Eltern ihre Kinder noch anmelden. Die Anmeldung laufe tatsächlich langsamer an als in den vergangenen Jahren. "Normalerweise wären wir jetzt schon ziemlich ausgebucht", sagt Porter. Eine eindeutige Erklärung dafür habe sie nicht. Es seien aber auch nicht übertrieben viele Plätze frei. "Die werden definitiv noch besetzt."
Betreuungsbedarf bei Eltern im Landkreis
Für Porter und Löffler sei auch die Betreuung im Landkreis ein Thema. Immer wieder würden sich Eltern melden, weil in ihren Gemeinden noch kein Betreuungsangebot geplant sei. Das Angebot von Jungstil sei aber auf Familien der Stadt Kitzingen beschränkt. "Es ist für größere Dimensionen einfach nicht ausgelegt", bedauert Porter. Sie hoffe, dass die anderen Ortschaften eventuell noch nachziehen. Trotzdem habe sie Verständnis für die Zurückhaltung. "Für die oft ehrenamtlichen Organisatoren der Gemeinden ist die Planung wahrscheinlich schwerer zu stemmen", sagt sie.
Sie empfehle Eltern einen Blick auf die Feriendatenbank des Landkreises oder die Angebotsübersicht von Jungstil zu werfen. Dort könne man eventuell noch andere Betreuungsangebote finden. "Für uns ist das Ferienprogramm immer ein Highlight des Jahres", sagt Löffler. Die Arbeit mit den Kindern unter Hygienemaßnahmen funktioniere gut. Für sie seien das Masketragen und die Abstandsregeln mittlerweile selbstverständlich. Auch wenn Lockerungen gelten, wird zum Beispiel bei Tischanordnungen auf Abstand geachtet und bei Busfahrten und im Innenraum zumeist Maske getragen. Genauso wie Löffler und Porter "freuen sich die Teilnehmenden einfach wieder, spannende Dinge miteinander zu unternehmen".