Dass ein Hauch Silicon Valley durch die ehemaligen Larson Barracks weht, liegt nicht zuletzt an zwei Firmen, die vor zehn Jahren die Zeichen der Zeit erkannten: Sowohl Padcon als auch Jurchen Technology setzten auf erneuerbare Energien und sorgen dafür, dass in dem zum Innopark umbenannten neuen Kitzinger Gewerbepark von Anfang an die Zukunft Einzug hielt.
Seither werden in Kitzingen in Sachen erneuerbarer Energien Maßstäbe gesetzt. Hinter beiden Firmen, die dieser Tage bei einer Feier für die Belegschaft zusammen auf ihr Zehnjähriges anstießen, steht mit Belectric der Kolitzheimer Weltmarktführer in Sachen Photovoltaik-Anlagen als Mutterfirma.
Rasante Entwicklung
Beide Firmen steckten noch in den Kinderschuhen, als bereits eine rasante Entwicklung begann. Padcon stellte zunächst Schaltschränke und Komponenten für Photovoltaik-Anlagen her. Bald schon machte den Kitzingern beim Entwickeln von Wechselrichterstationen keiner etwas vor. Weshalb es am ehemaligen Firmensitz in Helmstadt zu eng wurde und der neue 53 Hektar große Innopark im Jahr 2011 wie gerufen kam. Innerhalb weniger Jahre wuchs der Mitarbeiterstamm auf 100 an. Ein weiterer Meilenstein war 2012, als sich die Firmen weltweit ausrichteten.
Weltweite Überwachung
Das Zusammenschrauben von Schaltkästen für Dachanlagen und die Herstellung hektargroßer Photovoltaik-Anlagen ist dabei die eine Sache. Eine andere ist – sozusagen als Herzstück – ein Leitstand, der weltweit Photovoltaikanlagen überwacht und betreut. Der Blick in das Control-Zentrum wirkt fast wie der Kommandostand in einem Raumschiff.
150 Anlagen in 21 Ländern
Möglich wurde dies durch selbst entwickelte Komponenten, mit denen sich Solarparks online überwachen lassen. Im Schnitt arbeiten vier Mitarbeiter vor den großen Monitoren, die 150 Anlagen in 21 Ländern im Blick haben. Das Ganze passiert sieben Tage die Woche im 24-Stunden-Betrieb.
Enge Zusammenarbeit
Die beiden Belectric-Tochterunternehmen Padcon und Jurchen arbeiten eng zusammen, haben aber klar getrennte Rollen: Während Padcon mit Geschäftsführer Constantin Wenzlik für die Überwachung und Regelung von Sonnenkraftwerken – also dem Monitoring – zuständig ist, kommen von der Jurchen Technology mit Geschäftsführer Michael Jurchen an der Spitze vor allem der stählerne Unterbau und die Spezialkabel für die Belectric-Solaranlagen.
Die Kitzinger bieten als einziger Hersteller Konstruktion und Verkabelung aus einer Hand, von Projektbeginn bis Bauabnahme. Beweisen und neu erfinden muss man sich dabei immerzu, wie der Blick auf die vergangenen zehn Jahre zeigt, die auch die eine oder andere Delle bereit hielten.
Nachhaltigkeit wichtig
Politische Rahmenbedingungen – etwa Änderungen bei der Einspeisevergütung – spülten so manche neu auf den Markt gekommene Firmen weg. Auch im Innopark durchlebte man zuletzt 2016 „ein schweres Jahr“, wie die beiden Geschäftsführer erklären. Was dazu führte, dass der Mitarbeiterstamm zwischenzeitlich auf 30 sank, sich dann aber schnell wieder erholte.
Ging es für beide Firmen in den Anfangsjahren um Geschwindigkeit beim Wachstum, ist heute vor allem eines gefragt: Nachhaltigkeit. Dazu wurde der Vertrieb neu aufgestellt. Und natürlich kommt weiterhin der Entwicklungsabteilung entscheidende Bedeutung zu, um an der Spitze zu bleiben. Beide Firmen spielen sich dabei die Bälle zu und nutzen ihre Synergien – auf dass in Kitzingen die Zukunft weiter ein Zuhause im Innopark hat.
