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Kitzingen
So viele Hochbetagte wie noch nie: Wie sich die Alterspyramide im Landkreis Kitzingen zuspitzt
Ein kräftigen Schluck aus des Hofrats Kandel hatte die mit 102 Jahren älteste Teilnehmerin Frieda Kunz noch nie genommen. Mit im Bild (von links) Margarete Will, Weinprinzessin Fiona, Siedlerkönigin Pia und Landrätin Tamara Bischof.
Foto: Gerhard Bauer | Ein kräftigen Schluck aus des Hofrats Kandel hatte die mit 102 Jahren älteste Teilnehmerin Frieda Kunz noch nie genommen.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:52 Uhr

So viele hochbetagte Menschen wie beim Seniorentreffen 90+ kamen im Landkreis Kitzingen seit der ersten Zusammenkunft vor 50 Jahren nicht zusammen. Schon bei der Begrüßung zeigte sich Landrätin Tamara Bischof begeistert über den großen Zuspruch im gefüllten Saal des Kitzinger Dekanatszentrums.

Erwartungsfroh hatten die alten Leute zu Kaffee und Kuchen an den blumengeschmückten Tischen Platz genommen. Einige kamen begleitet und mit Gehstock, andere mit dem Rollator oder im Rollstuhl.

Bürgermeister und Seniorenbeauftragte der einzelnen Gemeinden nannte Bischof als die Schnittstelle in den Kommunen, wenn es um Seniorenfragen geht. Diese würden dann im Landratsamt vom neuen Sozialamtsleiter Christian Därr sowie in der Fachstelle für Seniorenfragen von Herbert Köhl und Manuela Link behandelt. Die Fachstelle hatte alle Bürger über 90 Jahre zu dem Treffen eingeladen. Beim Auftakt vor 50 Jahren habe es im Landkreis rund 200 Bürgerinnen und Bürger über 90 gegeben, so Bischof, in diesem Jahr seien es 950. Künftig müsse der Landkreis wohl einen größeren Saal suchen.

Die Landrätin betont den Wert der eigenen vier Wände 

Schon bei der Eröffnung der Aktivwochen 60+ vor einer Woche habe sich die Entwicklung zu höherem Alter bestätigt. Den Hochbetagten empfahl die Landkreischefin, die eine oder andere Veranstaltung der Aktivwochen zu besuchen. Auch im hohen Alter sollten die Leute versuchen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu können, bei Bedarf barrierefrei. Jeder könne selbst abschätzen, was das eigene Zuhause bedeute.

Die Anmerkung, im Alter zählten vor allem innere Werte wie Blutwerte oder Leberwerte, sorgte in der Seniorenrunde für gute Stimmung. Die war ohnehin gegeben, denn der Shanty-Chor aus Würzburg hatte zahlreiche Seemannslieder im Repertoire, bei denen die betagten Herrschaften lauthals mitsingen konnten.

In der ersten Reihe sitzen mit (von links) Robert Speckner (97 Jahre), Gerhard Winterstein (99), Margarete Will (100) und Frieda Kunz (102) fast 400 Lebensjahre. Gratulation und Betreuung übernahmen (hintere Reihe) Siedlerkönigin Pia, Landrätin Tamara Bischof, Weinprinzessin Fiona, Hofrat Walter Vierrether und Kitzingens Zweiter Bürgermeister Manfred Freitag.
Foto: Gerhard Bauer | In der ersten Reihe sitzen mit (von links) Robert Speckner (97 Jahre), Gerhard Winterstein (99), Margarete Will (100) und Frieda Kunz (102) fast 400 Lebensjahre.

Mit einer Überraschung wartete der Kitzinger Hofrat Walter Vierrether auf, der sich mit mehr als 460 Jahren ältester Teilnehmer vorstellte, begleitet von Weinprinzessin Fiona aus Buchbrunn und Siedlerkönigin Pia als Hofdamen. Gemeinsam stellten Bischof und Vierrether die ältesten Teilnehmenden vor. Als älteste erhielt Frieda Kunz aus Kitzingen mit 102 Jahren einen Blumenstrauß, zweitälteste war Margarete Will aus Albertshofen mit 100 Jahren.

Nur unwesentlich jünger waren die beiden Männer, die aufgerufen wurden. 99 Jahre zählt Gerhard Winterstein aus Schernau und 97 Jahre Robert Speckner aus Volkach. Er erzählte wie er mit 17 im Krieg verwundet worden und mit 18 für fünf Jahre in russische Kriegsgefangenschaft gekommen sei.

Ehe der Shanty-Chor zum Schlussakkord kam, wirbelte die Bauchtanzgruppe "Sterne des Morgenlandes" aus Scheinfeld über die Bühne. Die Landrätin versprach, auch 2024 wieder einzuladen.

 
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