Der Regen passte irgendwie, schließlich sollte es ein „Wasser-Erlebnistag“ werden, der dieser Tage für die Viertklässer der Wiesentheider Nikolaus-Fey-Schule auf dem Programm stand. Am Werdsee, einem Gewässer am Ortsausgang in Richtung Prichsenstadt, galt es zu erkunden, welche Tiere so alles dort im Wasser leben.
Der See gehört zu einem Biotop, das bereits seit etwa zehn Jahren vom direkt daneben liegenden Gymnasium mit betreut wird. Einer der Haupt-Aktivisten ist Biologielehrer Matthias Mann, der die Jungen und Mädchen dort erwartete.
Räuber im See
Mit Kescher, Eimern und Gummistiefeln waren die Grundschüler um ihre Lehrerin Karin Kößling angerückt. Bei ihnen stand das Thema „Wasser und Leben am Gewässer“ als ein Schwerpunkt auf dem Lehrplan, also passte die Exkursion bestens. Bevor der praktische Teil startete, wurde erst einmal ein „Wasser-Lied“ gesungen. Dann machten sich die Nachwuchs-Biologen auf die Suche.
Zunächst kamen einige Antworten, als der Lehrer fragte, was da so alles im See vorkommt. Ja, neben Pflanzenfressern sind dort auch Räuber, die andere Tiere fressen, erläuterte er. Er zeigte, wie man die kleinen Lebewesen aufspüren kann. Vier Stationen hatte Biolehrer Mann am See und den ihn speisenden Bach vorbereitet, wo die Schüler mit Eimern, Gläsern und Plastikboxen auf die Suche nach kleinen Lebewesen gingen.
Die Ergebnisse wurden zusammengetragen, schließlich folgte im Biologie-Fachraum der zweite Teil, als die Wassertierchen bestimmt wurden. Winzige sogenannte Rückenschwimmer, Wasserflöhe, nordamerikanische Flusskrebse und sogar Wasserskorpione waren unter der Ausbeute.
Noch mehr staunten die Viertklässer, als sie mit dem Mikroskop Wassertropfen unter die Lupe nehmen durften. Da wimmelte es nur so von Kleinstlebewesen. Die Begeisterung und das Interesse der Kinder war groß; Klassenlehrerin Karin Kößling wunderte das nicht. Alles, was praktisch sei, wo die Kinder etwas tun könnten, „da sind sie sofort dabei.
“ Den Sinn dieser Übung beschrieb Matthias Mann vom Gymnasium so: „Wir wollen ihnen die Natur näher bringen, Freude daran vermitteln, ihr Interesse wecken, gleichzeitig auch ein bisschen wissenschaftlich arbeiten.“ Das dürfte funktioniert haben.