Die klangvolle Ouvertüre zur siebten Auflage des Klassikfestivals Vinotonale auf dem Volkacher Kirchberg erlebten am Sonntag etwa 200 begeisterte Konzertbesucher. Bei seiner eindrucksvollen A-cappella-Präsentation nahm das Vokalensemble Cantabile Regensburg die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine gefühlvolle und stimmgewaltige Reise von der Vergangenheit bis zur Moderne. Leidenschaftlich dirigierte Chorleiter Matthias Beckert die 37 Sängerinnen und Sänger.
Die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten in Volkach offenbarte sich als hervorragender Klangraum. Im Mittelpunkt des zweistündigen Konzerts, in dessen Pause eine exquisite Weinverkostung die Gaumen der Gäste verwöhnte, stand die Uraufführung von fünf Werken des deutschen Komponisten Christoph Ritter. Ritter hatte zu einigen der berühmten Bruckner-Motetten im Bruckner-Jahr 2024 Antworten und Interpretationen aus der heutigen Zeit geschrieben als eine Art Klammer zwischen den Jahrhunderten. Kurz nach der erfolgreichen Premiere begrüßte Dirigent Beckert, Professor für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Karlsruhe, den Komponisten Ritter in der Kirche.
Dieser war sichtlich fasziniert von der Klangfülle und der -breite, mit der das Gesangsensemble seine Kompositionen darbot. "Ein Spitzenchor, der meine Musik ernsthaft und gewissenhaft, gleichzeitig aber auch mit großem Interesse und Spaß an der Sache studiert und aufgeführt hat", sagte er zu Cantabile. Dem Veranstalter machte er ein Kompliment: "Die Kombination mit dem Kirchberg war ein wunderbares Erlebnis."
Auch die Sängerschar war begeistert. "Bei Takt 28 in Bruckners Ave Maria sind bei mir die Tränen gelaufen", bilanzierte ein Chormitglied nach dem Konzert. "Ein toller Abend in einer wahnsinnig schönen Umgebung. Ein aufmerksames Publikum und prima Organisatoren. Wir haben den Abend in vollen Zügen genossen", lautete die Bilanz mehrerer Akteure.
Dass zeitgenössische Chormusik im Repertoire des Kammerchores einen besonderen Stellenwert einnimmt, zeigten neben den Stücken von Ritter auch die Werke von Alwin Schronen, Wolfgang Buchenberg und Eriks Esenvalds. Mehrfach ertönten berühmte Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, darunter "Jauchzet dem Herrn, alle Welt", sowie Werke wie "Locus Iste" und "Ave Maria" aus der Feder Bruckners. Das begeisterte Fazit der Initiatorin Jennifer Wittmann-Müller lautete: "Jedes Werk war besonders und die Stimmgewalt auf höchstem Niveau perfekt aufeinander abgestimmt. Es war sphärisch."
Mit den Worten "Wir kommen gerne wieder. Das Volkacher Konzert ist ein Highlight in unserem Konzertjahr" verabschiedete sich der Dirigent vom Auditorium und den Vinotonale-Machern.
Weitere Infos und Tickets zum Klassikfestival an der Mainschleife gibt es unter www.vinotonale.de