Die Sickershäuser und ihre evangelischen Nachbarn in der Kitzinger Siedlung haben zwar mit Simon Gahr schon seit einem Jahr einen Pfarrer, aber erst am Sonntag wurde er offiziell als Pfarrer eingeführt.
„Vielleicht hatte er bislang eine Art Jugendbonus, denn er sollte nicht mit Vertretungsaufgaben belastet werden.“ Das erklärte Dekan Hanspeter Kern im Einführungs-Gottesdienst. In der Praxis sah es aber anders aus. Der 33-Jährige habe viele zusätzliche Aufgaben übernommen. Er sei mit Elan an die Sache herangegangen und habe keine Angst gezeigt, sich zuviel Arbeit aufzubürden. Kern und der Senior des Dekanats-Kapitels, Peter Stier, vollzogen den offiziellen Einführungsakt und der Gesangverein gestaltete den Gottesdienst mit.
Hanspeter Kern erinnerte daran, dass der gebürtige Mainbernheimer zuerst ein Studium der katholischen Theologie aufgenommen hatte und dann zur evangelisch-lutherischen Kirche übergetreten war. Er studierte Theologie und altgriechische Philologie. Gahr absolvierte sein Vikariat ab 2011 in Gnodstadt und wirkte zeitgleich als Lehrbeauftragter für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Würzburg.
Im Jahr 2013 folgte die Ordinierung durch Regionalbischof Christian Schmidt und er übernahm dann Vertretungen in der Kirchengemeinde Laufach, wo er erstmals ein Pfarramt führte. Der verheiratete Familienvater wechselte im vergangenen Jahr nach Sickershausen und hat inzwischen auch die Friedenskirche in der Siedlung in Vertretung übernommen.
Kurze Vakanz-Zeit
„Das ist sehr positiv“, fand stellvertretender Landrat Robert Finster beim Empfang im Gemeindehaus, denn durch Gahrs Engagement in den beiden Kirchengemeinden habe es nur kurze Vakanz-Zeiten gegeben. Finster würdigte die wichtigen Rollen, die Pfarrer und die Kirchen in unserer Gesellschaft und dem Kommunen einnehmen. Die Kirchen würden zu den gesellschaftlichen Elementen zählen, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Demokratie in unserem Land aufgebaut und verteidigt hätten, was uns seit bald 70 Jahren Frieden gebracht habe.
Die Kirchengemeinde-Vertrauensleute Margarete Hergert (Sickershausen) und Martin Tröge (Siedlung) drückten ihre Freude darüber aus, den jungen Pfarrer mit seiner Frau Annika Gahr bekommen zu haben. Margarete Hergert hieß zum Empfang auch Ortssprecherin Anni Schlötter willkommen und sprach dem verhinderten Pfarrer Uwe Bernd Ahrens ihren Dank aus.
„Sie sind hier in Sickershausen angekommen“, sagte Robert Finster, der als Mainbernheimer den Geistlichen schon Jahrzehnte kennt. Margarete Hergert wertete die volle Kirche und das volle Gemeindehaus als Zeichen dafür, wie beliebt Simon Gahr an seinen neuen Wirkungsstätten ist.