Der September in Kitzingen war mit einer durchschnittlichen Temperatur von 15,3 Grad um ein Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt. Besonders Anfang und Mitte des vergangenen Monats verzeichnete man am Thermometer in der Mainbernheimer Straße sommerliche Werte: An insgesamt drei Tagen stieg die Temperatur auf über 25 Grad an. Der wärmste Tag war der 15. September mit 27,7 Grad, die kühlste Nacht am 20. September mit 2,3 Grad. "Hier mussten die Ersten bereits ihre Scheiben am Auto frei kratzen", weiß Thomas Karl, Pflanzenschutz- und Wetterexperte am Amt für Landwirtschaft in Kitzingen.
Mit 27 Litern pro Quadratmeter war der September deutlich zu trocken und damit bereits der vierte Monat in Folge mit deutlich weniger Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt (46 Liter pro Quadratmeter). Seit Jahresbeginn fielen insgesamt 372 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, was ein Defizit von 85 Litern zum Durchschnitt bedeutet. Im September regnete es in Kitzingen an acht insgesamt Tagen, am stärksten am 27. September mit zehn Litern pro Quadratmeter.
Unterdurchschnittliche Erträge in der Landwirtschaft
Im Vergleich zum Niederschlag mangelte es an Sonnenstunden im September nicht: Mit 194 Sonnenstunden war er ein sonniger Monat, wenn auch nicht ganz so sonnig wie der September 2018 mit 219 Stunden. Durch die warmen Bedingungen konnten im September Früchte wie Sonnenblumen und Soja- oder Ackerbohnen später geerntet werden. Die überwiegend trockene Witterung führte jedoch dazu, dass die Erträge unterdurchschnittlich ausfielen. Auch den ersten Körnermais haben die Landwirte bereits geerntet. "Auch hier sind die Erträge unbefriedigend", sagt Karl.
Ein Teil der Wintersaat konnte bereits bestellt werden. Bei der Wintergerste ist die Saat weitgehend abgeschlossen. Ein Großteil der Saat von Winterweizen und Dinkel steht noch aus. "Hier sind für die Feldarbeiten noch einige trockene Tage notwendig", erklärt Karl, "trotz der Tatsache, dass weitere Niederschläge für den Wasserhaushalt im Boden dringend benötigt werden."