Das Seniorenheim Phönix in Dettelbach, unweit der Wallfahrtskirche, hat sich in der Corona-Pandemie zu einem Ort der Trauer entwickelt. 15 Bewohner sind bislang (Stand: 5. Januar, 14 Uhr) in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Diese Zahl stammt vom Betreiber des Heims, der Korian-Gruppe mit Sitz in München, die deutschlandweit eigenen Angaben nach 252 Pflegeeinrichtungen betreibt. Damit ist das Dettelbacher Seniorenheim der mit Abstand am heftigsten von Corona heimgesuchte Ort im Landkreis Kitzingen.
Wie das Landratsamt Kitzingen am Dienstag auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte, wurden im Heim Phönix seit Beginn der Pandemie 94 der aktuell rund 130 Bewohner positiv auf Corona getestet. Dem Betreiber zufolge sind aktuell 53 Bewohner und zehn Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet. Das Landratsamt rechnet 70 Bewohner des Heims zum Kreis der Indexfälle, also der akut an Corona Erkrankten. Zum Vergleich: Die Zahl der Indexfälle im Landkreis insgesamt lag am Dienstag bei 153, knapp die Hälfte davon lebt also in dem Dettelbacher Heim.
Kontrollen bringen keine Verstöße ans Licht
Trotz des am 10. Dezember verhängten Aufnahmestopps für die Einrichtung und massiv verschärfter Hygienevorschriften hat sich das Coronavirus in dem Heim massiv verbreitet. Dies ist aus Sicht des Landratsamtes nur dadurch erklärbar, dass in der Senioreneinrichtung "Fehler bei der Einhaltung der Hygienevorgaben passiert sind", heißt es in einer schriftlichen Antwort der Kreisbehörde auf eine Anfrage dieser Redaktion. Trotz fünf Kontrollterminen seit Anfang Dezember gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit seien in dem Heim allerdings keine Verstöße festgestellt worden, schreibt das Landratsamt weiter.
Laut Landratsamt gebe es Bewohner, die beispielsweise wegen einer Demenzerkrankung Hygieneregeln nicht oder nur eingeschränkt einhalten können. Bei Infektionen von Mitarbeitern erkennt die Behörde auch Zusammenhänge mit deren privaten Umfeld.
Mehrere PCR-Reihentestungen von Bewohnern und Mitarbeitern haben das Ausmaß der Infektionen ans Licht befördert. Allein bei der jüngsten Testung am 31. Dezember war die Befunde bei 22 Bewohnern und sechs Mitarbeitern positiv. Am 11. Januar steht erneut eine Reihentestung an, berichtet das Landratsamt.
Betreiber: Mehr Sicherheit geht nicht
Auf die Frage, ob es in der Einrichtungen zu Fehlern bei der Einhaltung der Schutzmaßnahmen gekommen ist, liefert der Betreiber keine klare Antwort. "Für Verstöße gegen die Sicherheitsvortkehrungen haben wir kein Verständnis, diese ziehen Konsequenzen nach sich", heißt es in einer Antwort. Stattdessen wird darauf verwiesen, dass alle Schutzmaßnahmen in der Einrichtung mit den Behörden abgestimmt seien. Positiv getestete Bewohner wurden sofort isoliert, Mitarbeiter unter häusliche Quarantäne gestellt. Die Hygiene- und Schutzvorschriften seien auf höchstem Level. Es gilt ein striktes Besuchsverbot, allein Palliativbegleitung sei noch möglich. Das Fazit des Betreibers: Noch mehr Sicherheit geht nicht.
Bereits seit Dezember setzt der Betreiber des Heims auf tägliche Corona-Schnelltests, denen sich die Mitarbeiter unterziehen müssen. Zeigt ein solcher Test ein positives Ergebnis, wird der Mitarbeiter umgehend dem Gesundheitsamt gemeldet und erhält dort einen PCR-Test. Bis zu dessen Ergebnis steht er unter häuslicher Quarantäne, teilt die Korian-Gruppe mit. Doch mit Blick auf die seitdem festgestellten Infektionen durch die Reihentestungen bleibt festzuhalten, dass die Schnelltests keine hunderprozentige Sicherheit bieten. Dies räumt auch der Betreiber ein.
Auf welchem Weg das Coronavirus ins Dettelbacher Heim gelangt ist, weiß keiner. Bei den ersten Infizierten waren leichte Krankheitsverläufe feststellbar – trotz hohen Alters und Vorerkrankungen. Doch nun zeige sich, dass die Coronainfektionen bei manchen hochbetagten Bewohnern "einen sehr raschen und sehr schweren Verlauf nimmt und zum Tode führt", stellt das Landratsamt fest.
Stand der Impfungen in den Seniorenheimen
Auch wenn Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen nicht vollständig zu verhindern sind, seien im Landkreis Kitzingen neben dem Dettelbacher Heim Phönix nur wenige Einrichtungen betroffen, und bei weitem nicht so schwer, teilt das Landratsamt mit.
Um irgendwann wieder zu einer gewohnten Normalität zurückkehren zu können, setzt der Betreiber von Phönix seine Hoffnung auf den Corona-Impfstoff. Tatsächlich sind mobile Impfteams bereits in Einrichtungen unterwegs – soweit Impfstoff zur Verfügung steht. Nach Angaben des Landratsamtes wurde im Wilhelm-Högner-Haus in Kitzingen mit dem Impfen der Bewohner begonnen, ebenso im Haus der Senioren der AWO in Marktbreit. Abgeschlossen sind die Impfungen in folgenden Einrichtungen: Hornsche Spitalstiftung in Dettelbach, Schloss Ebracher Hof in Mainstockheim, Johanna-Kirchner-Haus in Marktbreit und in der Intensiv Ambulanten Wohngemeinschaft in Dettelbach. Die Reihenfolge bestimmen laut Landratsamt Absprachen zwischen den Heimen und dem BRK. Berücksichtigt würde auch, ob die Einrichtung alle notwendigen Unterlagen bereits vorbereitet hat.
Die Impfungen verlaufen viel zu langsam und dafür muß Spahn als GM die Verantwortung schultern. Zweifelsohne tragen AM mit ihrer bekannten EU-Euphorie und UvdL mit ihrer Truppe eine hohe Mitverantwortung für das Dilemma. Wenn Spahn nun für Versäumnisse und Fehler anderer einstehen soll , dann steht es ihm frei den Rücken gerade zu machen , Ross und Reiter zu benennen und sein Amt zur Verfügung zu stellen. Yes we can.