Vor der Fleischtheke von Wurst Wachter wird die Schlange immer länger. Bärbel Fuchs belegt derweil eifrig Brötchen. Dazwischen klingelt das Telefon in der Metzgerei am Königsplatz im Minutentakt. „Ein Mal 15 Sandwiches, geht klar. Geben Sie mir aber ein bisschen Zeit, ich mache noch eine Bestellung fertig“, sagt die Metzgereifachverkäuferin.
Der Laden brummt
Sie ist entspannt, obwohl der Laden brummt. Denn genau das liebt sie an ihrem Beruf, den sie bereits seit 50 Jahren macht: „Je mehr los ist, umso mehr Spaß habe ich.“
1967 fing die Großlangheimerin bei Wachter in Kitzingen als Auszubildende an. Dass sie 50 Jahre später immer noch dabei ist, hätte sie damals mit nur 14 Jahren nicht gedacht. Doch sie blieb ihrem Betrieb treu und entwickelte sich mit ihm weiter. Am 15. August blickt sie stolz auf fünf Jahrzehnte in der Traditionsmetzgerei zurück. „Stressige Phasen hat es zwischendurch sicherlich gegeben. Aufgeben kam für mich aber nicht in Frage.“
Ein Blick zurück
Als sie damals anfing, gab es noch keine Kühltheke und keine Klimaanlage in der Metzgerei. Auch das Sortiment war deutlich kleiner. „Heute gibt es nicht mehr nur Hausmannskost, sondern auch Feinkost, ein Bistro und einen Partyservice“, sagt die Metzgereifachverkäuferin. In den 50 Jahren hat sie enge Kundenkontakte geknüpft. „Manche Kunden kenne ich seit drei Familiengenerationen.“ Der tägliche Plausch und der Austausch mit den Menschen waren ihr schon immer wichtig.
Theoretisch könnte Bärbel Fuchs ihre Arbeit ruhen lassen und in Rente gehen, doch daran denkt die 64-Jährige noch lange nicht. „Manchmal macht sich das Alter natürlich bemerkbar, aber ich will immer noch dazu lernen und mich weiterentwickeln.“ Zum Vorbild habe sie sich ihre Chefin Rosemarie „Romy“ Wachter gemacht. Sie feierte im Juni ihren 75. Geburtstag und arbeitet nach wie vor im familieneigenen Laden.