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Volkach
Seit 25 Jahren Zeit für die Mitmenschen
Feierstunde in kleiner Runde: Die Mitglieder der Volkacher Initiative ' Eine Stunde Zeit füreinander' feierten am Dienstag zusammen mit Therapiehund Leo das 25-jährige Bestehen der Gruppe im Bürgerspital.
Foto: Peter Pfannes | Feierstunde in kleiner Runde: Die Mitglieder der Volkacher Initiative " Eine Stunde Zeit füreinander" feierten am Dienstag zusammen mit Therapiehund Leo das 25-jährige Bestehen der Gruppe im Bürgerspital.
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 12.01.2025 02:30 Uhr

Seit 25 Jahren nehmen sich die Mitglieder der Volkacher Initiative "Eine Stunde Zeit füreinander" Zeit für Mitmenschen, die gerade Hilfe brauchen oder einsam sind. Spaziergänge, Einkäufe und Krankenbesuche stehen auf der Agenda der aktuell 15-köpfigen Gruppe, die am Dienstag das Jubiläum im kleinen Rahmen intern feierten.

"Vor Jahren waren wir noch 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer" erinnerte Elisabeth Fenn. Zusammen mit Magret Martens und Doris Petersen zieht die langjährige Hauptverantwortliche momentan die Fäden bei "Zeit füreinander" an der Volkacher Mainschleife. "Wir bieten Hilfe für Menschen, die Rat, Tat und Unterstützung brauchen", sagte sie und zählte die Begleitung bei Arztbesuchen und zu Behörden, Kinderbetreuung und kleinere Hilfsdienste im Haushalt auf. Wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der gemütlichen Feierrunde im Speisesaal des Caritas Bürgerspitals bestätigten, sei ein wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeiten schon immer das "Zuhören" gewesen, egal ob im Seniorenheim oder bei den Menschen zuhause. Sich die Sorgen der Leute anhören aber auch gemeinsam Lachen seien an der Tagesordnung.

Therapiehund Leo ist bei Doris Frömmert mit dabei

Die Volkacherin Doris Frömmert setzt bei ihren vielfältigen Besuchsgesprächen auch auf den Therapiehund Leo. Der putzige Havaneser-Mischling baue Brücken zwischen ihr und den Besuchten und lasse ganz schnell das Eis schmelzen. "Ich konnte mich bisher in dieser Nachbarschaftshilfe sehr gut einbringen", sah die Hospizbegleiterin auch Vorteile für sich persönlich. Bei einer älteren Frau, die sie drei Jahre regelmäßig besuchte, übernahm sie die Sterbebegleitung: "Sie wollte mich beim Sterben dabei haben."

Der 80-jährige Hermann Brendler aus Volkach hatte sich nach dem Eintritt in den Ruhestand überlegt, was er wohl Sinnvolles im Alter machen könnte. Nach dem beruflichen "Durchatmen" sei er auf die Initiative "Eine Stunde Zeit füreinander" gestoßen, nachdem er zunächst über zehn Jahre hinweg eine behinderte Frau in Kitzingen betreut hatte. Seit mehreren Monaten besucht er regelmäßig einen zwölf Jahre jüngeren, bettlägerigen Mann im Altenheim, dem es nicht so gut geht wie ihm selbst. "Ich mache das von Herzen gerne", nannte Brendler seine Beweggründe und sprach wie seine Wegbegleiter die Hoffnung aus, dass sich die Zahl der Mitglieder in der Gruppe bald wieder erhöht.

Wiedergeburt nach der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie war die Initiative ziemlich "eingeschlafen", schilderte Doris Petersen und freute sich umso mehr über die Wiedergeburt der Gruppe, die im Jahre 1999 unter dem Motto "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" gegründet worden war. Die Initiative entstand aus der Idee zur Schaffung aktiver Nachbarschaftshilfe mit ehrenamtlichen Helfern, welche bereit waren andere Menschen mit "Zeit" zu beschenken, in der Regel nur eine Stunde pro Woche. Die Idee damals fand großen Anklang und wurde 2003 mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

Die ortsübergreifende Vernetzung ehrenamtlicher Nachbarschaftshilfe war schon immer eines der Hauptziele der Verantwortlichen. Zu ihrer Zielgruppe gehören alte, kranke, gebrechliche, einsame oder alleinstehende Menschen, junge Familien und Alleinerziehende, pflegende Angehörige, Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern sowie Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt. Der Volkacher Gruppe steht damals wie heute eine Mitarbeiterin der Gemeindecaritas beratend und unterstützend zur Seite.

Kontakt: Die Volkacher Initiative "Eine Stunde Zeit füreinander" ist unter Tel.: (0160) 98749077 zu erreichen.

 
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