1846: Der Erfinder des Brühwürfels Julius Maggi wird geboren, Bayern wird jetzt offiziell nicht mehr Baiern geschrieben und Carl Zeiss eröffnet in Jena seine erste optische Werkstatt. Und in Kitzingen? Da startet der Betrieb des Maler- und Stukkateurgeschäfts Lorenz. Doch das Familienunternehmen Lorenz GmbH & Co KG ist alles andere als in die Jahre gekommen. Im Gegenteil: Felix Lorenz bringt sich seit 2016 ebenfalls in die Unternehmensführung ein, inzwischen in siebter Generation. Sein Vater Peter Lorenz leitet die Firma im Jubiläumsjahr.
Standen in der Vergangenheit stets die Ausbildung zum Gesellen und schließlich die Meisterprüfung im Vordergrund, geht Felix Lorenz andere, moderne Wege. Geleitet von der Erkenntnis, dass Termin, Qualität und Treue den heutigen Handwerker ausmachen, absolviert er derzeit eine Ausbildung zum Ausbaumanager für Raum und Fassade in Leonberg mit Abschluss als Stukkateurmeister und einem Studium des Handwerksmanagements.
Enkel Felix ist die 7. Generation
Der Aufstieg des Malerbetriebes Lorenz begann 1846, als Georg Barthel Lorenz beim Stadtmagistrat eine Konzession als Tüncher beantragte, keine zehn Jahre später wurde die Tätigkeit auf Maler ausgeweitet. Sitz des Betriebes war damals die Alte Poststraße. Ihm folgte Valentin Lorenz und später dessen Söhne Adam, Otto und Richard. Valentin Lorenz gehörte 1909 zu den Gründervätern der Malerinnung Kitzingen. Der nach dem Ersten Weltkrieg erforderliche Wiederaufbau in der problematischen und entbehrungsreichen Nachkriegszeit gestaltete sich 1918 schwierig.
Bei Kriegsende 1945 gehörte Richard Lorenz zu den Geschäftsführern und war seit 1941 Obermeister der Malerinnung. Otto Lorenz stieg 1961 aus der Firmenleitung aus. 1964 erwarb Richard das Gelände in der Wörthstraße, die Chance aus den zuletzt beengten Verhältnissen im Klosterbauhof zu kommen.
1971 stieg sein Sohn Dieter als Teilhaber in das Unternehmen ein. Nach dem frühen Tod seines Vaters musste Dieter Lorenz schon in jungen Jahren die gesamte Verantwortung übernehmen. Geschäftsführer Peter Lorenz will weiter auf die Treue der Mitarbeiter setzen, die im Betrieb gelernt haben. Denn diese Treue überträgt sich auch auf die Kundschaft. Sie freut sich, wenn ein neuer Auftrag von einem bereits bekannten Mitarbeiter ausgeführt wird. Und Gründer Georg Lorenz würde sich freuen, wenn er wüsste, dass sein Betrieb nach 175 Jahren immer noch von der Familie Lorenz geleitet wird.