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Seinsheim
Seinsheimer Hilfe für Afrika: Wie Laura, Lisa und Michael Jackson Kindern in einem Slum ein Zuhause schaffen
Hope for Katanga Kids heißt das Projekt, das Laura Pfaffenbach (links) und Lisa Volkamer (Mitte) 2016 ins Leben gerufen haben. 
Foto: Laura Pfaffenbach | Hope for Katanga Kids heißt das Projekt, das Laura Pfaffenbach (links) und Lisa Volkamer (Mitte) 2016 ins Leben gerufen haben. 
Sandra Krichling
 |  aktualisiert: 23.12.2023 02:56 Uhr

Laura Pfaffenbach und Lisa Volkamer lieben Kinder – und nicht nur ihre eigenen. Die zwei jungen Mütter aus Seinsheim, beide 32 Jahre alt, stemmen seit 2016 mit anderen engagierten und ehrenamtlichen Helfern das Projekt Hope for Katanga Kids. Sie helfen Buben und Mädchen im Slum von Katanga, dem bekanntesten Slum in Ugandas Hauptstadt Kampala. Sie wollen Kinder und deren Familien helfen, die Herausforderungen des Lebens im Slum zu meistern. Vor allem den jungen Menschen, die als Vollwaisen ohne ihre Eltern und deren Liebe, Fürsorge und Hilfe zurechtkommen müssen.

Lisa Volkamer (links) und Laura Pfaffenbach, beide 32 Jahre, in Uganda.
Foto: Laura Pfaffenbach | Lisa Volkamer (links) und Laura Pfaffenbach, beide 32 Jahre, in Uganda.

Mit dem Ziel, sich ehrenamtlich zu engagieren, reisten die beiden Frauen 2016 erstmals nach Uganda, einem kleinen Land in Ostafrika. Lisa Volkamer, mentale Schwangerschafts- und Geburtsbegleiterin, und Laura Pfaffenbach, Autorin und Coach für berufliche Selbstfindung, organisierten dort Spenden für verschiedene Hilfsorganisationen. Sie lernten Michael Jackson kennen, kurz: MJ, der mit seiner Familie im Slum von Katanga lebt.

In der Hoffnung auf ein besseres Leben, suggeriert durch Medien und politische Bewegungen, war er vom Land in die Stadt gezogen – und im Slum gelandet. Seitdem lebt er dort mit vielen anderen Menschen unter katastrophalen Lebensumständen. Die Krankheit seiner Tochter war der Auftakt für ihn, allen Kindern aus dem Slum helfen zu wollen – dauerhaft.

Michael Jackson kümmert sich um das Weihnachtsessen

Nach einigen Hürden und drei Reisen nach Katanga war das Projekt Hope for Katanga Kids geboren, mit MJ als Leiter vor Ort. Laura und Lisa übernahmen die Patenschaft für je zwei Kinder und trieben mit Freunden das Projekt voran. Sie sammelten Kleiderspenden, Geld für Essen und erschufen Räume für verwaiste Kinder. Sie schafften Hochbetten an, teilten Räume ab für ein wenig Privatsphäre und besorgten notwendige medizinische Hilfen. Weitere Reisen der beiden sind bereits geplant.

Das Projekt Hope for Katanga Kids schafft ein sicheres Zuhause für viele Kinder, etliche davon sind Vollwaisen.
Foto: Laura Pfaffenbach | Das Projekt Hope for Katanga Kids schafft ein sicheres Zuhause für viele Kinder, etliche davon sind Vollwaisen.

Das Projekt wird auch von Hilfsorganisationen vor Ort unterstützt. Tanzauftritte werden organisiert, Basketballturniere verwirklicht. Doch das Leben im Slum bringt viele Herausforderungen mit sich: Armut, Hunger, Missbrauch, Drogen und Gewalt stehen an der Tagesordnung. Und das Leben ist teuer. So kostet zum Beispiel ein Kilogramm Reis umgerechnet 1,22 Euro. Für das Weihnachtsessen, nicht vergleichbar mit hiesigen Standards, benötigt MJ 100 Kilogramm, um alle hungrigen Mägen des Slums satt zu bekommen. Zurzeit werden 32 Kinder im Projekt von ihm betreut – zum Teil sind es  Vollwaisen.

Schulgebühren und Schuluniformen: Schule ist in Uganda teuer

Katanga ist der bekannteste Slum in Kampala, der Hauptstadt Ugandas.
Foto: Laura Pfaffenbach | Katanga ist der bekannteste Slum in Kampala, der Hauptstadt Ugandas.

Praktische Lebenshilfe und Bildung sind die kurzfristigen Ziele des Projekts – die Schule ist der Dreh- und Angelpunkt für diese Kinder. Doch wie vieles in Uganda ist auch die Schule teuer. Etwas, das die meisten Menschen hier verwundern dürfte. So belaufen sich die Kosten für die Grundschule auf jährlich 192 Euro pro Kind, für die weiterführende Schule sind es sogar 624 Euro. Dazu kommen Lernmaterialien und Schuluniformen.

Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft der Kinder

"Die Schule ist ihre einzige Chance", erklärt Lisa Volkamer. "Denn dort werden sie voll betreut, bekommen zwei Mahlzeiten am Tag und sind weg von der Straße." Eine gute Schulbildung ist der Schlüssel für die Zukunft der Kinder. Durch Spendengelder konnte zum Beispiel während der Corona-Krise eine Lehrerin organisiert werden, die die Kinder im Office, der Unterkunft im Slum, weiter unterrichtete.

Neue Schuluniformen: Für eine stabile Zukunft ist die Schulbildung der Kinder sehr wichtig.
Foto: Laura Pfaffenbach | Neue Schuluniformen: Für eine stabile Zukunft ist die Schulbildung der Kinder sehr wichtig.

Laura Pfaffenbach und Lisa Volkamer gründeten mit der Münchner Stiftung Kulturator einen Verein, nicht zuletzt, um alle bürokratischen Hürden nehmen zu können und sicherzustellen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird – und vor allem ganz konkret da ansetzt. Das zeichnet dieses Projekt aus. Mit MJ vor Ort, der tagesaktuell genau dort angreifen kann, wo Hilfe benötigt wird, erfahren die Kinder echte Unterstützung.

Langfristig sollen sie ein selbst bestimmtes Leben führen können, große Visionen haben dürfen und sich kleine Träume für eine stabile Zukunft erfüllen können. "Wir verändern nicht die Welt, aber wir setzen Impulse", sagt Laura. Ein inspirierender Gedanke, nicht nur in der Weihnachtszeit: Impulse setzen. Für eine bessere Welt.

Mehr Informationen, Bilder und Videos unter: www.katangakids.de; Spendenkonto: Stiftung Kulturator, DE26 4306 0967 8235 3925 00, Verwendungszweck: Katanga Kids

 
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