
Der Gemeinde Seinsheim stehen mit der künftigen Abwasserbehandlung wichtige Entscheidungen ins Haus. Doch künftig entscheiden nicht mehr zwölf Ratsmitglieder, sondern nur noch elf. Der letzte Nachfolger auf der Tiefenstockheimer Liste, Friedrich Geitz, nimmt das Mandat nicht an.
Stefan Müller, Carina Weismüller und Peter Graf hatten es bei der vergangenen Kommunalwahl geschafft, für den Ortsteil Tiefenstockheim in den Marktgemeinderat Seinsheim einzuziehen. Sechs Personen standen insgesamt auf der Liste. Das war von den vier Ortsteilen die geringste Zahl an Kandidaten. Auf der IIffigheimer Liste standen sieben, auf der Seinsheimer acht Namen. Lediglich Wässerndorf hatte es geschafft, zwölf Kandidaten aufzustellen.
Nachdem die Marktgemeinderäte Peter Graf und Stefan Müller aus Tiefenstockheim ihr Ehrenamt niedergelegt hatten, war Sabine Pöltl als erste Nachfolgerin durch Bürgermeisterin Ruth Albrecht vereidigt worden. Dann hatte Stefan Röllinger abgelehnt, Gemeinderat zu werden. Verblieb noch Friedrich Geitz auf der Liste der Wählergemeinschaft Tiefenstockheim. Mit dessen Ablehnung bleibt der dritte Sitz für Tiefenstockheim bis zum Ende der Legislaturperiode leer. Die Iststärke des Markgemeinderats beträgt somit nur noch elf statt zwölf. Bürgermeisterin Albrecht erläuterte, dass seit 2012 jeder ohne Angaben von Gründen auf das Amt verzichten kann. "Der Gemeinderat ist somit nur noch ein Elferrat", meinte sie mit einer Portion Galgenhumor.
Empfehlung in Richtung einer Gemeinschaftskläranlage
Im Willanzheimer Gemeinderat war es bereits vor kurzem schon Thema, jetzt beschäftigt sich der Seinsheimer Marktgemeinderat mit der Zukunft der Kläranlage. In Seinsheim läuft die Genehmigung für die Kläranlage im nächsten Jahr aus, für die Kläranlagen in Hüttenheim im Jahr 2025 und für Markt Herrnsheim im Jahr 2029 aus und für die Anlage der Firma Knauf in Hüttenheim im nächsten Jahr.
Die Seinsheimer Anlage ist für 1500 Einwohnergleichwerte ausgerichtet und bewältigt eine Jahresschmutzfrachtmenge von 79.594 Kubikmeter. Die Willanzheimer Anlagen sind kleiner. Die Empfehlung des Wasserwirtschaftsamtes geht laut Albrecht in die Richtung einer Gemeinschaftskläranlage am Breitbach. Dieser hat immer genügend Wasser, im Gegensatz zum Herrnsheimer Bach und Neuwiesenbach. Laut Wasserwirtschaftsamt sind aber kontinuierliche Abwassereinleitungen in abflussschwache Gewässer nicht wünschenswert.
Nun doch ein Ja zu einer Sandsackfüllanlage
Jetzt soll ein Büro gefunden werden, das eine Variantenstudie zur zukünftigen Abwasserbehandlung erstellt. Diese Studie soll Auskunft darüber geben, welche Lösung sinnvoll, sprich wirtschaftlich ist. Dabei wird geprüft, ob man allein einen Weg findet oder doch besser zusammen mit Willanzheim. Oder aber, ob nicht ein Anschluss an eine weitaus größere Anlage die beste Lösung ist.
Ja sagte der Marktgemeinderat nun nach anfänglich ablehnender Haltung zur gemeinsamen Beschaffung einer Sandsackfüllanlage durch die Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit. Die Kosten werden nun gemäß dem üblichen Verteilungsschlüssel umgelegt. Standort sei Obernbreit. Geprüft wird laut Albrecht derzeit die Möglichkeit, Zuschüsse zu bekommen.