
Auf der Gemarkung Tiefenstockheim möchte eine Solar-Firma eine Freiflächenphotovoltaik-Anlage errichten. Dazu sollte der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Doch der Seinsheimer Marktgemeinderat ist einstimmig dagegen. Das Grundstück, auf dem die Anlage gebaut werden sollte, ist rund 44 000 Quadratmeter groß, liegt zwischen Tiefenstockheim und Obernbreit und ist von Tiefenstockheim nicht einsehbar.
"Wir haben schon genügend PV-Anlagen in der Gemeinde", brachte Gemeinderat Stephan Jamm die Meinung des Gremiums auf den Punkt. Denn der gesamte Rat war dieser Meinung und mit einer weiteren Freiflächenphotovoltaik-Anlage nicht einverstanden.
Das war aber nicht der einzige Punkt der Ratssitzung, der sich mit Photovoltaik beschäftigte. Eine Änderung gibt es bei der Anlage "An der Hammermühle". Hier ist die N-Ergie Sonne und Wind GmbH Gesamtrechtsnachfolger der Firma Energiefreunde Hammermühle UG (Gnötzheim) geworden. Der Rat stimmte dem Wechsel des Vorhabensträgers zu.
Blühfläche hinter dem Landschaftssee
Für den Solarpark Hammermühle stellte Rainer Kleedörfer von N-Ergie das Bürgerbeteiligungsmodell via Schwarmfinanzierung (Crowdfunding) vor. Um die Kosten für N-Ergie "akzeptabel" zu halten, fasst das Unternehmen mehrere bestehende beziehungsweise genehmigte Freiflächenphotovoltaik-Anlage in einem Paket zusammen. Darunter ist auch die Anlage bei Wässerndorf, die ohne EEG-Vergütung errichtet wird. An dieser könnten sich Bürger aus Seinsheim und einigen umliegenden Gemeinden beteiligen. Informationen gibt es auf der Internetseite www.n-ergie.de/buergersolar, die ab 18. November freigeschaltet ist.
Nicht nur die Freiflächenphotovoltaik-Anlagen wertet N-Ergie ökologisch auf, auch bei der Anlage von Blühflächen ist der Energieversorger aktiv. Geeignet dafür ist die Grünfläche hinter dem Landschaftssee zum Bienenhotel hin. Die Kosten für die Spezialsamenmischung und für die fachkompetente Beratung und Begleitung werden übernommen. Das Ganze gestaltet sich zwar am Anfang aufwändig, nach einer gewissen Zeit aber müsse man nicht mehr viel tun, sagte Bürgermeisterin Ruth Albrecht. Im Rat war man sich einig, die Blühfläche anzulegen.