Nachdem Hunde-DNA-Tests für Rödelsee erst einmal vom Tisch sind, gibt es noch ein weiteres Projekt, das über die Region hinaus für Aufmerksamkeit sorgt: eine Seilbahn auf den Schwanberg. Mit ihr können sich zwar nicht alle anfreunden, gleichwohl verfolgt Bürgermeister Burkhard Klein dieses Ziel konsequent weiter und stellt es unter die Überschrift „Autofreier Schwanberg“.
Treffen mit Seilbahnhersteller
Rödelsees Bürgermeister Burkhard Klein und sein Stellvertreter Horst Kohlberger haben sich, wie Klein in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete, mit Vertretern eines führenden Seilbahnherstellers vor Ort getroffen. Ein weiteres Treffen mit ersten Planvorlagen soll Mitte September stattfinden.
„Ziel ist es, den Schwanberg autofrei zu bekommen“, erklärte Klein. Mit einer sogenannten Pendelbahn wäre dies zu realisieren, meint Klein. Hierzu würden zwei Gondeln, die je 60 Leuten Platz bieten, im Pendelverkehr fahren. Damit gäbe es auch kein Problem, den Schwanberg zu versorgen.
Klein will Umwelttourismus
„Wir wollen den grünen, den Umwelttourismus“, verdeutlichte Klein. Deshalb hofft er auch auf die BNE-Station auf dem Schwanberg und vielleicht noch auf ein forstliches Zentrum. Das sei alles „keine Fantasterei; es sei auch nicht illusorisch oder abgehoben“, entgegnete der Bürgermeister den Kritikern.
Die Talstation könnte in 100 Metern Entfernung vom Baugebiet Schlossberg an der Straße zwischen Rödelsee und Wiesenbronn errichtet werden. Dort sei auch eine Anbindung an den ÖPNV gegeben. Ein Platz für die Bergstation wäre am Ende des großen Parkplatzes bei der Trafostation.
Etliche Aufgaben für die Gemeinde
Für eine Machbarkeitsstudie müsse die Gemeinde kein Geld mehr ausgeben, weil sich eine solche durch die Planungen der Seilbahnfirma erübrigt, erklärte Klein. Die Gemeinde habe allerdings etliche Aufgaben zu erfüllen, denn es müssten viele Gespräche mit den an einem solchen Projekt Beteiligten geführt werden, insbesondere, was Grundstücke betrifft. Auch gelte es, den Markt für eine Seilbahn zu analysieren.
Horst Kohlberger sprach von einem fruchtbaren Gespräch mit der Firma. Die Tendenz zu einem autofreien Schwanberg sollte man im Auge behalten, meinte er. „Mit Seilbahnen könnten Verkehrsinfarkte abgeschafft werden“, ist Kohlberger überzeugt. Seilbahnen trügen schon in Städten zur Verkehrsentlastung bei. Eine Alternative könnte natürlich auch ein E-Bus sein.
Kritik an Seilbahnplänen
Klar gegen die Seilbahnidee sprach sich Britta Aufmuth aus. Sie sieht darin nichts Effektives. „Es ist die Frage, ob wir überhaupt weiter darüber diskutieren wollen“, meinte sie und verwies auf kontroverse Diskussionen in der Bevölkerung. Dem hielt Klein entgegen, dass viele falsche Informationen kursierten. Es gehe jetzt darum zu erfahren, was eine solche Seilbahn kosten würde. Dann müsse man sich Gedanken über einen möglichen Betreiber machen. Wenn dies alles geklärt sei, dann gehe es um eine Entscheidung.
Mit einem autofreien Schwanberg kann sich Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Volker Heß anfreunden. Er erinnerte an den heißen Tag zur Einführung der neuen Priorin. Hier habe er ein ungutes Gefühl ob der vielen Autos und der Hitze mit Blick auf die erhöhte Waldbrandgefahr gehabt.
ab in den Landtag !!
Die Straße muss saniert werden.
Damit bleibt die Seilbahn eine Touristenattraktion. Nicht mehr und nicht weniger.
Mir persönlich sind die Autos auf dem Berg lieber als 300 Autos vor dem Schwanberg und den Weinbergen. Wirklich schön ist eine Seilbahn Landschaftlich auch nicht.
Komisch das plötzlich keine Machbarkeitsstudie nötig sein soll. Vor ein paar Monaten war das für den Gemeinderat wichtig genug um bis zu 50.000 Euro dafür auszugeben.
Vielleicht hat man ja Angst vor den Fakten die dann schwarz auf weiß stünden...
Das ein Hersteller von Seilbahnen die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit sieht ist nicht verwunderlich. Das Defizit muss dann ja von anderen getragen werden.
Das ANDERE ist, die Seilbahn über das ganze Jahr kostendeckend zu betreiben.
Vielleicht erklären sich bei Defiziten die zustimmenden Gemeinderäte und der Bürgermeister die fehlenden Euros aus eigener Tasche zuzuschießen?
Zum Hinweis öPNV:
Wenn eine Gondel 60 Personen transportieren soll, dann müssten jeweils 1-2 gut besetzte Linienbusse ankommen bzw. abfahren.
Ich habe gerade mal die Verbindung von Kitzingen Bf nach Wiesenbronn am Wochenende recherchiert. Es fährt alle 2-3 Stunden ein Bus. Die Option öPNV kann man getrost vergessen.
Wenn ich aber in dem Bericht von einem forstlichen Zentrum lese und die Waldbewirtschaftung da oben betrachte, kann ich mir nicht vorstellen, dass man ohne Straße auskommt, die ja dann doch wieder finanziert und unterhalten muss??
Damit ist doch das Problem mit den Hundehaufen ganz schnell geklärt. Eine Laufstrecke unterhalb der Seilbahn. Und nur dort dürfen Hunde frei laufen, einmalig in ganz Deutschland. Der Tourismus nach Rödelsee wird in ungeahnte Höhe schnellen.