Die St.-Peter-und Paul-Kirche in Tiefenstockheim war bei der Florianifeier der Feuerwehr nur sehr mäßig besetzt. Im Festgottesdienst mit Pater Wilson übernahm Pastoralkoordinatorin Andrea Friedrich die Predigt, in deren Mittelpunkt der Heilige Florian stand.
Die Feuerwehr habe bei Einsätzen mit Gaffern zu tun, Leuten, die nicht weg-, sondern hinschauen, allerdings mit einer besonderen Art von Freude. Daher werde Bewusstseinsbildung mit den Worten "Sei kein Gaffer!" betrieben, um bei Einsätzen nicht im Weg zu stehen. Ihr sei ein Fall bekannt, bei dem sich im Nachhinein beim Betrachten eines Selfies herausstellte, dass die eigene Mutter das Opfer war.
Friedrich ging weiter auf das bekannte Floriansprinzip ein und stellte klar: Florian sei ein Soldat und Märtyrer gewesen, der bei Christenverfolgungen nicht wegschaute, sondern half und gefangengenommen wurde. Er wurde mit einem Stein um den Hals als Märtyrer ertränkt. Sein Name stehe heute für Freundschaft, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft – so, wie es Feuerwehren heute praktizierten, wenn sie Geselligkeit und Kameradschaft pflegen, in brenzligen Situationen mit eigenem Risiko und Verantwortungsgefühl Menschen in Not helfen. Tagtäglich mit einem Notfall zu rechnen bedeute immer, zum Dienst am Nächsten bereit zu sein, um mit der geleisteten Hilfe dafür zu sorgen, ein Unglück abzumildern.
Christian Kollenbarth ein Vierteljahrhundert im Dienst
Nach dem Dankgottesdienst für gut ausgegangene Einsätze und der Bitte um Gottes Hilfe wurden im Kirchenburgsaal Mitglieder ausgezeichnet. Kreisbrandinspektor Patrick Stein, Kreisbrandmeister Mario Manfrini, Kommandant Sven Stark und Vorsitzender Markus Heilmann ehrten Christian Kollenbarth für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Er hatte zunächst 18 Jahre in Winterhausen Feuerwehrdienst geleistet. Seit sieben Jahren ist er zudem Schriftführer. Dabei stellte er die handschriftlichen Protokolle auf digitale Archivierung um. Stein sagte, dass insgesamt schon 31 Jahre zusammengekommen sind, das goldene Abzeichen für 40 Jahre also nicht mehr weit weg sei.
Der Verein ernannte Andreas Weiermann und Michael Rink zu Hauptfeuerwehrmännern. Rink hat seit 2005 Straßenfeste organisiert, zudem das 125-jährige Feuerwehrjubiläum. Wenn Hilfe gebraucht werde, sei er sich für nichts zu schade und habe zuletzt bei der Umgestaltung des Vorplatzes der Kirchenburg mitgewirkt, sagte Heilmann. Rink sprach von einer rasend schnell vergangenen, aber sehr angenehmen Zeit, in der er auch zwölf Jahre Vorsitzender des Vereins gewesen war.