
Kurz war die Haushaltsberatung des Segnitzer Gemeinderates, was vor allem daran lag, dass die Rätinnen und Räte das meiste schon im Vorfeld besprochen hatten. Mit insgesamt 2,9 Millionen Euro ist der Haushalt größer als in den Vorjahren und es geht nicht ohne Kredite. Vor allem ein geplanter Grundstückskauf und gestiegene Personalkosten reißen ein Loch in die Gemeindekasse. Die möglichen Ausgaben im Bereich Kindergarten noch gar nicht eingerechnet. Weitere große Posten sind die Erschließung des neuen Baugebietes, der zweite Teil der Dorferneuerung und der Austausch von Wasserschiebern. Extras können sich die Segnitzer nicht leisten. Kämmerin Karin Hajok mahnte zum sparsamen Wirtschaften und kündigte an, dass rund 300.000 Euro Kassenkredite notwendig sein werden. "Es ist ein angespanntes Haushaltsjahr", erklärte Bürgermeister Peter Matterne, "wir mussten einiges kürzen, aber wir müssen auch handlungsfähig bleiben."
Schadstoffgutachten zeigt keine akute Gefahr für Kinder und Personal
Etwas über 900.000 Euro wird der Schuldenstand zum Ende des Jahres betragen, das sind 1.114 Euro je Einwohner. Ganz einig war sich der Gemeinderat nicht: Achim Volkamer erklärte, er könne dem Haushalt nicht zustimmen. Die Gemeinde enge sich zu sehr ein und es fehlten Spielräume. Auch Herbert Müller war dieser Meinung; beide stimmten anschließen gegen den geplanten Haushalt. Verabschiedet wurde er dennoch mit den Stimmen aller anderen.
In Sachen Kindergarten gab es grundsätzlich gute Nachrichten: Das Schadstoffgutachten, dass die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte, zeigte keine akute Gefahr für Kinder und Personal auf. Zu dem Schluss kommt Heidi Schuhmann der Fachfirma Umwelt- und Geotechnik Mainfranken, die das Gutachten durchgeführt hat und das Landratsamt folgt diesem Schluss. Also "viel Staub um nichts", wie Gemeinderat Christian Lauck resümierte. Damit ist eine Schließung der Einrichtung erst einmal vom Tisch. Offen ist noch, wie es nun mit der Brandschutzsanierung weitergeht und wie die Pläne der Landeskirche mit dem Gebäude sind. Eines ist jedoch klar: Die Sache hat Gräben in der Gemeinde hinterlassen. In der Sitzung entlud sich die Wut von Gemeinderäten und Bürgern. Herbert Müller warf dem Bürgermeister vor, zu schnell die Räume der Bücherei als Ausweichquartier zur Verfügung gestellt zu haben.
Christian Wunder ärgert sich über das Vorgehen der Behörden und der Kirche, die "sich nicht mit Ruhm bekleckert" hätten. Und auch aus den Reihen der Zuschauer hagelte es Kritik an den Vorgängen. "Ein unmöglicher Umgang mit der Sache" sei das gewesen, schimpfte Norbert Bischoff, "die wissen gar nicht, was sie da anrichten." Beschlossen wurde außerdem, dass die archäologischen Funde aus dem Baugebiet Schindäcker III nach Segnitz geholt und dem Museum zur Verfügung gestellt werden sollen.