Auch Segnitz hat ein Problem mit verschiedenen Vögeln. Bei den Krähen, das zeigen die Beispiele anderer Kommunen, wird wohl kaum etwas helfen. Anders aber bei den Nilgänsen, wie Bürgermeister Peter Matterne berichtete. Hier habe sich die Lage wohl ein wenig entspannt, da die Vögel, die nicht nur am Mainufer, sondern auch in den Äckern zu sehen sind, vereinzelt abgeschossen werden dürfen und auch werden.
Außerdem ging es in der Sitzung des Gemeinderats um das Ratsinformationssystem. Die Skepsis unter den Segnitzer Rätinnen und Räten gegenüber dem System ist nach wie vor groß. Da gibt es Altersprobleme, wie bei Herbert Müller, der Angst vor der Technik hat, da gibt es Bedenken wegen der Stromversorgung der nötigen Geräte oder auch die Vorliebe von Papier gegenüber einem Tablet.
Mit der Einführung des Ratsinformationssystems sollen die Unterlagen für die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte künftig nur noch elektronisch übermittelt werden. "Wenn es gut läuft, sitzt jeder mit dem Tablet da und hat sich die Unterlagen schon zu Hause am Computer angeschaut", schwärmte Bürgermeister Peter Matterne zu Beginn des Tagesordnungspunktes am Mittwochabend, bei dem es um den Zuschuss von 300 Euro pro Rat für den Kauf eines entsprechenden Endgerätes für die Nutzung des Ratsinfo-Systems ging. Prinzipiell waren sich Bürgermeister und Räte einig, dass das Rathaus auch weiter Sitzungsort bleiben sollte. Dann müsste aber aufgerüstet werden, denn weder ist die W-lan Leistung im Hause ausreichend für so viele Geräte, noch gibt es Strom am Ratstisch.
Warum etwas Bewährtes ändern?
"Das System mit Papier hat sich bewährt", so Christian Wunder, warum sollte das geändert werden. Weil dann mehr Informationen an die Räte fließen könnten, etwa durch die elektronischen Bauanträge. "Das ist alles nicht so wild", versprach Matterne, eh eine Ratsmehrheit von 4:3 Stimmen der Satzungsänderung zustimmte. Da das Ratsinformationssystem in drei VG-Gemeinden bereits im Einsatz ist, stellte sich die Frage, warum weder Bürgermeister noch Verwaltung den Räten das System in Segnitz präsentierten, damit Fragen beantwortet und Ängste genommen werden könnten.
Staatsstraße oder Kreisstraße, wer ist zuständig? Es herrschte schon ein wenig ein Bestimmungswirrwar bei der Diskussion über das geplante Baugebiet Schindäcker 3. Mit Wendehammer oder ohne für die Erschließung der Grundstücke war eigentlich nicht die zentrale Frage. Es ging eher um den direkten Anschluss an die Staatsstraße, die das staatliche Bauamt nach wie vor ablehnt. Es soll möglichst wenige Zufahrten auf die überörtliche Straße geben. Unverständnis dafür bei der Ratsmehrheit, andernorts, etwa in Sulzfeld sei das doch auch möglich. Da gebe es auch ein Unternehmen, an dessen Wohl das Landratsamt sicher Interesse habe, so der Bürgermeister in scheinbarer Unkenntnis der Zuständigkeiten.
Energischeres Auftreten gegenüber der Behörde, so die Forderung von Herbert Müller, das könnte doch eine Lösung bringen. Er werde, so der Bürgermister, seine Briefe künftig nur noch an den "Amtsvorstand" richten, damit nicht nur der Sachbearbeiter über die Segnitzer Probleme Bescheid wisse. Am Ende die Entscheidung für einen Planentwurf, der allerdings um eine Zufahrt auf die Staatsstraße erweitert werden soll. Wenn dann die Ablehnung dieser Zufahrt komme, dann könne die Gemeinde dagegen rechtlich vorgehen.