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Hörblach
Schweinehalter: Vorschriften trüben Freude über gute Preise
Die UEG Franken/Bayern e.V. für Ferkelerzeuger und Schweinemäster hat am Mittwoch in Hörblach ihren Vorstand neu gewählt (von links): Horst Graser (stellvertretender Vorsitzender, Rügheim), Alfons Konrad (Vorsitzender, Kürnach), Frank Weidt (Geschäftsführer, Hohenfeld) und Fabian Zeissner (Neues Vorstandsmitglied, Neuhof).
Foto: Peter Pfannes | Die UEG Franken/Bayern e.V. für Ferkelerzeuger und Schweinemäster hat am Mittwoch in Hörblach ihren Vorstand neu gewählt (von links): Horst Graser (stellvertretender Vorsitzender, Rügheim), Alfons Konrad ...
Peter Pfannes
 |  aktualisiert: 05.03.2020 02:10 Uhr

"Die Preise sind derzeit für die Ferkelerzeuger und Schweinemäster sehr gut", zeigte sich Alfons Konrad am Mittwoch in Hörblach zufrieden. Der Vorsitzende der Unabhängigen Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel, Qualitätsnutzvieh und Qualitätsschlachtvieh Franken/Bayern e.V. (UEG) bedauerte in der Mitgliederversammlung/Gebietsversammlung der UEG allerdings, dass die Freude durch die Nutztierhaltungsverordnung und andere Vorschriften, die den Landwirten auferlegt werden, getrübt würde.

Im Mittelpunkt des gut besuchten Treffens im Gasthof "Schwarzes Roß" standen die Neuwahlen des Vorstands. Aus dem bisherigen Vorstandsteam stellte sich Christian Schramm (Obermerzbach ) aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Als Vorsitzender wurde Alfons Konrad (Kürnach) wieder gewählt. Sein Stellvertreter bleibt Horst Graser (Rügheim). Komplettiert wird der Vorstand durch Geschäftsführer Frank Weidt (Hohenfeld) und Fabian Zeißner (Neuhof), der dem scheidenden Schramm nachfolgt.

Weidt präsentierte die Vermarktungszahlen 2019 für Franken im Vergleich der vergangenen zehn Jahre, die durch die verschärften Richtlinien mit 91 553 Tieren weiter gesunken seien. Gründe für den Abwärtstrend seien Betriebsaufgaben und Betriebsumstellungen. Der Beitrag von drei Cent pro Ferkel und zehn Cent pro Mastschwein, den die Landwirte an den Verein "Unsere Bayerischen Bauern" (UBB) abgeben, werde über die Ferkel- und Mastschweineabrechnung erfasst und vierteljährlich an den UBB weitergeben.

Afrikanische Schweinepest rückt näher

Durch die Einnahmen könnten Imageprojekte in den sozialen Netzwerken sowie Verbrauchertouren durch Ställe, Radiospots, Aufkleber auf Bussen mit UBB und Berichte zu aktuellen Themen mitfinanziert werden. Weidt wies auf die näher rückende afrikanische Schweinepest hin. Herbert Klein, der Geschäftsführer der UEG Hohenlohe-Franken servierte die Vermarktungszahlen der gesamten UEG-Gruppe des letzten Jahres. Die Ferkelerfassung sank gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf 559 316 Tiere.

Im Mastschweinebereich habe es ebenfalls einen Rückgang von 11,2 Prozent auf 253 548 Tiere gegeben. 80 Prozent der Mastschweine werden in den Schlachthof nach Crailsheim geliefert. "Davon gehen 185 000 Mastschweine an Edeka-Südwest", so Klein. Seine Devise: Kurze Wegstrecken erhalten den Wert im regionalen Vermarktungsgebiet, somit die Wirtschaftskraft und schonen dazu die Ressourcen.

Dr. Frederick Löwenstein, als Tierarzt bei verschiedenen Projekten der Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) Boxberg involviert, hielt einen Vortrag über Inhalations- und Injektionsnarkosen. Die "Ferkelbetäubungssachkundeverordnung" trat hierzu zum 17. Januar 2020 in Kraft. Löwenstein stellte verschiedene Narkosegeräte vor, die von der DLG zertifiziert werden müssen und warb für die Weiterbildungsangebote für Schweinehaltung an der LSZ und am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Schwarzenau. Die Kosten für ein Narkosegerät liegen laut Löwenstein unter 10 000 Euro. Ein Antrag auf staatliche Förderung könne ab sofort gestellt werden.

Wärmebildkamera zeigt Durchblutungsstörungen

Mirjam Lechner, die in ganz Deutschland im Forschungsbereich Schweinehaltung für die UEG unterwegs ist und Lösungen erarbeitet, berichtete über Ebermast und Improvac-Impfung gegen Ebergeruch. Die UEG Hohenlohe-Franken ist dazu an drei Forschungsprojekten beteiligt, bei denen Lechner stark involviert ist. Anhand einer Präsentation zeigte sie den Zusammenhang von Genetik und Nekrosen bei Schweinen. Durch die Wärmebildkamera lassen sich Durchblutungsstörungen beim Schwein sehr gut erkennen.

Lechner wies auf die Schweinesignal-App mit Erklärvideos hin, die den Landwirten zeigen soll, was für ein Problem sie am Schwein haben und wie man es eventuell beheben kann. Die Projekte werden von der Regierung unterstützt. Lechners Einsatz freute den Vorsitzenden Konrad besonders: "Durch sie haben wir einen gewissen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern."

Über aktuelle Themen aus dem Fleischerzeugerring berichtete Fachberater Martin Fries vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Würzburg. Er ging auch auf das Tiergesundheitsgesetz, das Aktionsprogramm "Kupierverzicht", die Vorgehensweise bei verletzten und kranken Tieren sowie Kontrollen in der Landwirtschaft ein.

 
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