
Groß war die Freude der Besucher auf dem Schwanberg, auch wenn die meisten noch draußen vor der Tür bleiben mussten. Mindestens genau so groß war auch die Freude von Anne Stöcklein, ihrer Familie, ihren Freunden und zahlreicher Ehrengäste. Die 28-jährige Großlangheimerin ist die neue Pächterin des Cafés auf dem Schwanberg. Am Donnerstag wurde die offizielle Wiedereröffnung gefeiert. Seit Freitag ist das Haus und, ganz neu, der gegenüberliegende Biergarten für Besucher geöffnet.
Unter den Gästen, die Anne Stöcklein Glück und Erfolg wünschten, waren Landrätin Tamara Bischof, Bürgermeister von Nachbargemeinden, Dekan Hanspeter Kern, die Schwestern der Communität Casteller Ring, an der Spitze Priorin Schwester Friederike Immanuela Popp und Stefan Sedlacek, der Geschäftsführer des Geistlichen Zentrum Schwanberg. Musikalisch umrahmt haben Toni und Stefan Förth aus Großlangheim die Feier; Gottes Segen für dei neue Pächterin, verbunden mit dem Wunsch nach viel Kraft und Freude an ihrer Aufgabe, erbaten Pfarrerin Thea Vogt und Pfarrer Harald Vogt.
Die Pächterin tritt die Nachfolge von Doris Paul an. Die Bürgermeisterin aus Wiesenbronn hatte das Café die vergangenen zehn Jahre geführt. Wie bisher Doris Paul, setzt auch Anne Stöcklein beim Speisen- und Getränkeangebot auf regionale Produkte. Die gelernte Konditorin und Hauswirtschaftsmeisterin hat in den vergangenen Jahren in namhaften Häusern in Deutschland und Österreich Erfahrungen gesammelt, die ihr nun, beim Sprung in die Selbstständigkeit, zu Gute kommen werden. So will sie unter anderem den größten Teil der Kuchen selbst backen, daneben sollen, neben einer fränkischen Brotzeit, auch Kleinigkeiten aus dem Bereich der mediterranen Küche und Salate die Karte ergänzen. Im Café und dem Innenhof finden zwischen 130 und 170 Gäste Platz. Neu ist der dem Café gegenüberliegende Biergarten, von dem man einen weiten Blick über den Landkreis genießen kann. Der Schwanberg (474 Meter hoch) ist der höchste Punkt im Landkreis Kitzingen.
Die Gratulantenschar zeigte sich überzeugt, dass das Café und der Biergarten von Wanderern, Radfahrern, Besuchern des Friedwaldes, und den Teilnehmern an den Seminaren auf dem Berg gut angenommen wird. Priorin Schwester Friederike sagte, mit den Schwestern der Communität, deren Angehörigen und Freunden, habe Anne Stöcklein in jedem Fall schon einen kleinen Kundenstamm sicher.
Geschäftsführer Stefan Sedlacek suchte eine Erklärung für die Verbindung von Kirche und Wirtshaus und kam zu dem Schluss, dass weder die besondere Architektur eines Gotteshauses, noch die dort gehörten Predigten so lange in guter Erinnerung bleiben, wie eine im benachbarten Wirtshaus genossene, knusprige Schweinshaxe. Diese Erfahrung habe er selbst gemacht, als er nahe dem Kloster Andechs gelebt habe. Pfarrerin Thea Vogt erinnerte daran, das auch Jesus gerne und oft eingekehrt sei, gegessen und Wein getrunken habe. Besonders freute sich Rödelsees Altbürgermeister Friedrich Amberger, denn unter seiner Amtszeit war es im Jahr 2000 kurz vor Ablauf der Frist noch gelungen, den Ausbau des Cafés über Fördermittel der Europäischen Union zu finanzieren. Die Tradition, dass Besucher auf dem Schwanberg mit Speis und Trank versorgt werden, geht laut Amberger mindestens bis auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück.
Geöffnet haben Café und der Biergarten (nur bei schönem Wetter) täglich von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von zehn bis 20 Uhr. Montag ist Ruhetag.