Die Grund- und Mittelschule in Wiesentheid wird künftig nicht mehr Nikolaus Fey als Namensgeber mit sich führen. In der Sitzung des Schulverbandes entschieden sich nun die Mitglieder der daran beteiligten Gemeinden bei drei Gegenstimmen, dass der Zusatz gestrichen wird. Die Versammlung war die letzte dazu noch fehlende Instanz, nachdem sich Lehrerkollegium, Elternbeirat sowie die Vertretung der Schüler geäußert haben.
In der Sitzung gab der stellvertretende Vorsitzende des Schulverbandes, Prichsenstadts Bürgermeister Rene Schlehr, Details zu den jeweiligen Abstimmungen bekannt. Das Lehrerkollegium von Grund- und Mittelschule sowie die Schülervertreter und der Elternbeirat der Mittelschule hatten sich für die Umbenennung ausgesprochen. Lediglich die Mehrheit der Elternvertreter in der Grundschule votierten für das Beibehalten des Namens.
Regierung von Unterfranken als letzte Instanz
Das aufwändige Prozedere war laut der Rechtslage erforderlich. Laut der amtlichen Bezeichnung hieß die Bildungseinrichtung schon immer Grund- und Mittelschule Wiesentheid. Neben dieser amtlichen Bezeichnung hatte sich die 1972 in Betrieb genommene Schule damals den Beinamen verliehen. Die Entscheidung wird nun der Regierung von Unterfranken mitgeteilt, welche die letzte Instanz in der Angelegenheit ist. Mehr als ein Jahr hatte es gedauert, bis die Entscheidung zum Streichen des Namenszusatzes von Nikolaus Fey getroffen wurde.
Der Schulverband sowie die Vertreter der beteiligten Gemeinden hatten sich in der Zeit genauere Informationen über das Leben und vor allem die politischen Aktivitäten Feys zur NS-Zeit eingeholt. So fand unter anderem im Juni eine gemeinsame Sitzung mit dem Wiesentheider Gemeinderat statt. Darin beleuchtete der Schulleiter der Grundschule, Carsten Busch, das Leben und Wirken Feys recht detailliert. Busch hatte der Schule als Ergebnis eine Umbenennung empfohlen.
Fey wurde 1881 in Wiesentheid geboren, die Gemeinde ernannte den Schriftsteller und Mundartdichter 1951 zum Ehrenbürger. Im Ort ist auch eine Straße nach ihm benannt. Eine Entscheidung, ob die Marktgemeinde auch diese umbenennt, steht noch aus.