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Markt Einersheim
Schützenverein Markt Einersheim: Vorstandswahl endet im Desaster
Gauschützenmeister Siegfried Weinig (von links) und Schützenmeisterin Sabine Wirth ehrten die langjährigen Mitglieder Gunda Fuchs, Ludwig Langmann, Florian Wirth, Werner Kunz, Detlef Hornig, Klaus Nowotny, Matthias Grün, Carlo Knauf, Ingo Bergmann und Michael Spiller.
Foto: Hartmut Hess | Gauschützenmeister Siegfried Weinig (von links) und Schützenmeisterin Sabine Wirth ehrten die langjährigen Mitglieder Gunda Fuchs, Ludwig Langmann, Florian Wirth, Werner Kunz, Detlef Hornig, Klaus Nowotny, Matthias ...
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 13.02.2024 06:11 Uhr

Der Gräfliche Schützenverein Markt Einersheim hat ein Riesenproblem. Denn die turnusgemäßen Neuwahlen endeten in einem Desaster, denn außer Matthias Grün fand sich niemand, der einen Posten im Vorstand übernehmen wollte. Deswegen blieb Bürgermeister Herbert Volkamer als Wahlleiter keine andere Wahl, als den Wahlvorgang abzubrechen.

Matthias Grün wäre bereit, einen Vorstandsposten zu übernehmen. Doch ihm fehlte ein Team. 
Foto: Hartmut Hess | Matthias Grün wäre bereit, einen Vorstandsposten zu übernehmen. Doch ihm fehlte ein Team. 

Jetzt steht der Verein vor der gleichen prekären Situation wie schon im Jahr 2004. Damals wurden die  Wahlen ebenfalls ergebnislos abgebrochen. Der Verein muss nun binnen drei Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Sollte sich dann erneut keine neue Vorstandsriege finden, bleibt keine andere Wahl als den Verein auszulösen.

"So eine Situation habe ich noch nie erlebt", meinte der altgediente Robert Bayer, der es nicht verstehen konnte, dass sich niemand einen Ruck gegeben hatte. Er monierte auch, dass in Markt Einersheim nur noch Senioren in den Schießständen anzutreffen sind. Derweil habe der Verein keine Aktiven-Mannschaft und schon gar keinen Nachwuchs, obwohl der Verein mittlerweile neue und elektronische Schießstände hat.

"Mit blutet das Herz und ich habe Magengrummeln, aber ich kann es nicht mehr machen", sagte die scheidende Schützenmeisterin Sabine Wirth, die mit der gesamten Vorstandsriege zurücktrat. "Ich würde es machen, doch bezweifle ich, dass wir heute eine komplette neue Vorstandsmannschaft finden", meinte der als neuer Schützenmeister vorgeschlagene Matthias Grün, der einstimmig das Vertrauen erhielt. Schon bei der Position des 2. Schützenmeisters oder Schützenmeisterin hakte es, denn alle möglichen Kandidaten winkten ab. Damit bleibt die bisherige Führungsriege kommissarisch im Amt.

Langjährige Mitglieder ausgezeichnet

'Mit blutet das Herz und ich habe Magengrummeln, aber ich kann es nicht mehr machen', sagte die scheidende Schützenmeisterin Sabine Wirth.
Foto: Hartmut Hess | "Mit blutet das Herz und ich habe Magengrummeln, aber ich kann es nicht mehr machen", sagte die scheidende Schützenmeisterin Sabine Wirth.

Sabine Wirth ehrte zusammen mit Gauschützenmeister Siegfried Weinig mehrere treue Mitglieder. Dabei ragten Klaus Nowottny, Ludwig Langmann, Hermann Böhm, Werner Kunz und Herbert Bayer mit 60 Jahren Vereinstreue heraus.

Die scheidende Vorsitzende ging auf Aktivitäten wie die Teilnahme an der Einweihung des Infozentrums im Würzburger Tor, die Weihnachtsfeier, die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und beim Volkstrauertag ein. Endlich konnte im vergangenen Jahr wieder der Jahreshöhepunkt gefeiert werden. Sportwart Matthias Grün lobte Gunda Fuchs für ihren Erfolg als Gaumeisterin in der Seniorenklasse, die Würde der Schützenkönigin errang Renate Grün. Wie Matthias Grün bedauerte, mussten beide Mannschaften aus dem Rundenbetrieb der Saison 2021/22 abgemeldet werden. Kassier Reiner Wirth hatte Positives zu berichten und wies einen vierstelligen Jahresüberschuss aus.

Die Geehrten

60 Jahre: Klaus Nowotny, Ludwig Langmann, Hermann Böhm und Herbert Bayer. 
40 Jahre: Carlo Knauf, Gustav Guckenberger, Helmut Meyer und Michael Spiller.
30 Jahre: Karin Gamm.
25 Jahre: Steffen Pauffler.
20 Jahre: Matthias Grün und Florian Wirth.
15 Jahre: Michael Auer, Ingo Bergmann, Ralph Bock, Adriane Carlowitz, Sven Feindert und Ernst Meidel.
5 Jahre:  Dominik Rotzoll, Detlef Hornig, Stefan Friedel und Stephan Breunig.

 
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  • R. B.
    Es sind nicht nur die Schützenverein, die diese "Führungsmüdigkeit" kennen. Traditionen sterben langsam aus, ein Ehrenamt, welches viel Zeit und Arbeit mit sich bringt, will kaum noch einer übernehmen. Dazu kommt noch, dass in jüngerer Zeit sehr häufig über schießwütige Mitmenschen berichtet wird, denen auch in Deutschland sehr viele Unschuldige zum Opfer gefallen sind. Die Jugend ballert auch lieber am heimischen PC.
    Und viele Ehrenamtliche, die als Vorstand, Schriftführer oder Kassenwart tätig sind, nehmen die Ehrenamtspauschale nicht in Anspruch, da dies dem Verein ja schaden könnte. Und die paar sonstigen Ermäßigungen, die für das Ehrenamt von der Regierung "gespendet" werden, locken auch keine "Führungskräfte" in die Verantwortung.
    Vielleicht sollte in den Fällen, die mangels Vorstand möglicherweise zur Auflösung eines Vereines führen könnten, die aktuelle Ehrenamtspauschale i.H. von 840 Euro vom Verein tatsächlich angeboten werden, um Schlimmeres zu verhindern.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Das Zahlen der Ehrenamtspauschale wäre ein erster wichtiger Schritt. Allerdings befürchte ich, daß es dann genügend Neider gibt, die da nicht zustimmen. Ein Anheben der Ehrenamtspauschale auf 3000€ für Vereinsvorstände, wie bei Übungsleitern hielte ich für angemessen. Denn Vereinsvorstände investieren häufig mehr Zeit in ihre ehrenamtliche Tätigkeit, als das Übungsleiter tun.
    Dennoch es ist nicht nur das Geld das ein Engagement verhindert. Es ist auch die Saturiertheit in weiten Teilen unserer Gesellschaft.
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