
Sie ist landkreisweit die einzige Faschingsgesellschaft, die ein Prinzenpaar hat: Seit 2023 amtieren beim "Höpper-Elfer" im TSV Albertshofen Ihre Lieblichkeit Nicole Starkmann und Prinz Peter Most. Die 45-jährige Chefin der gleichnamigen Kitzinger Fahrschule kommt aus Etwashausen und ist bestens bekannt als Büttenrednerin. Peter Most ist 49 Jahre alt und stammt aus der Kitzinger Siedlung. Er ist schon einige Jahre Elferrat im "Höpper-Elfer", an dessen Spitze Gesellschaftspräsident Ralf Spiegel steht. Doch wie lebt es sich eigentlich als blaublütiges Narrenpaar?
Peter Most: Prinzipiell schon. Aber dass es dann doch so viele Termine würden, das war mir zuvor nicht ganz bewusst. Und manches findet halt auch unter der Woche statt, wie Prinzenpaartreffen oder Faschingsempfang im Landratsamt; da muss man sehen, dass man am nächsten Morgen wieder fit ist.
Nicole Starkmann: Insgesamt absolvieren wir bis Aschermittwoch knapp 60 Termine, da sind schon stressige Wochenenden dabei. Manchmal haben wir an einem Wochenende sechs Termine. Aber das macht uns keinen Stress, sondern Spaß! Wir sind oft und lange unterwegs, bis nach Beratzhausen in der Oberpfalz und nach Beilngries in Oberbayern sind wir gereist. Wir wurden zu allen Terminen gefahren. Und ich hatte mit Regina Ehrlich oder Selina Weichsel immer eine Hofdame an meiner Seite.

Peter Most: Man sollte generell gerne Spaß haben, feiern gehen und gegenüber Menschen aufgeschlossen sein. Natürlich kann man auch ohne Alkohol Spaß haben, aber es schadet nicht, eine gewisse Trinkfestigkeit mitzubringen. Und Durchhaltevermögen. Denn manche Nächste werden ziemlich lang. Ich finde, jede und jeder, der die Möglichkeit bekommt, Weinprinzessin, Faschingsprinzessin oder Symbolfigur werden zu können, sollte diese Chance ergreifen. Denn man reift dadurch als Persönlichkeit und kann viel erleben.
Nicole Starkmann: Nachdem ich 1997/98 Etwashäuser Gärtnerkönigin war, hat sich für mich als Faschingsprinzessin ein Traum erfüllt.
Nicole Starkmann: Du musst vor allem Zeit, Zeit und nochmal Zeit mitbringen. Ich gehe vor jedem Termin extra zum Friseur – das ist aber natürlich kein Muss, jeder entscheidet das für sich. Ich habe mir zehn Kleider zugelegt und der Peter einen maßgeschneiderten Anzug – über Geld reden wir da nicht. Wir haben außerdem eigens einen Prinzensekt und Schokoladentafeln mit unserem Konterfei als Geschenke herstellen lassen.

Nicole Starkmann: Es ist wie bei Weinprinzessinnen und -prinzen: Das eigene Weinfest und die eigene Prunksitzung sind die schönsten Erlebnisse. Freilich ist "Fastnacht in Franken" ein tolles Erlebnis, dort kann man in der After-Show-Party mit Menschen ins Gespräch klommen, die man sonst nicht trifft. Für mich als Faschingskind war das natürlich das absolute Highlight. Der Peter durfte eine besondere Erfahrung machen: seinen ersten Düsenjet-Flug. Die Nürnberger Faschingsgesellschaft Luftflotte nahm ihn in einem Düsenjet auf einen ausgedehnten Rundflug über die Mittelfranken-Metropole mit, das hätte er sich vorher nicht träumen lassen. Schön waren für uns die Teilnahme an Prinzenpaartreffen: Bei drei von vier Treffen haben wir den ersten Platz belegt.
Peter Most: Wir haben uns bereit erklärt, aber dazu drei Bedingungen gestellt. Erstens, dass später keine Frage nach einem dritten Jahr kommen dürfe. Zweitens wollten wir bei den Terminen etwas mitsprechen, um eine Entzerrung zu erreichen. Bedingung Nummer drei war, dass die Nicole auch im schwarzen Kleid auftreten darf – die Leute kannten sie doch bislang schon als die schwarze Natascha in der Bütt.
Nicole Starkmann: Nach dieser Session ist für uns Schluss als Prinzenpaar, es war eine schöne Zeit. Aber schön ist es auch für mich in der Bütt, da bin ich als schwarze Natascha in meinem Element. In den zwei Jahren als Faschingsprinzessin konnte ich ja jetzt genug Material sammeln, um Reime und Witze reißen zu können. Wir finden es toll vom "Höpper-Elfer", uns – als einem Siedler und einer Etwashäuserin – diese Erfahrungen überhaupt ermöglicht zu haben.
