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KITZINGEN
Schlappmaul trifft Dreggsagg
Am Freitagabend, 18. Februar, gegen 22 Uhr wird bei der 1. Prunksitzung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) das 27. Schlappmaul geehrt: Der Kabarettist Michl Müller aus Bad Kissingen darf den begehrten Orden entgegennehmen. Wie groß ist die Vorfreude? Wo bekommt der Orden einen Ehrenplatz?
Die Fragen stellte Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 17.02.2011 16:00 Uhr

Frage: Worüber mussten Sie sich heute schon aufregen?

Michl Müller: Heute morgen bin ich geblitzt worden. Auf einer Strecke, die ich fast täglich fahre. Das Foto würde ich übrigens mal gern sehen. Und dann liegt doch wirklich in meiner Post auch noch eine Arztrechnung für eine Behandlung aus dem Jahr 2009. Ich konnte mich, ehrlich gesagt, gar nicht mehr an die Behandlung erinnern, geschweige denn, dass ich sagen könnte, ob ich sie damals überhaupt hatte. Außerdem frage ich mich, warum die Rechnung erst jetzt kommt, nach zwei Jahren? Hatte der Arzt bis jetzt zu viel zu tun oder hat er bis jetzt kein Geld gebraucht? Und warum brauch er jetzt plötzlich Geld?

Ihr wievielter Preis ist der Schlappmaulorden?

Müller: Ich würde spontan sagen: der vierte. Warten Sie mal, was habe ich denn alles bekommen? Höchberger Krack, Fränkischer Kabarettpreis, Goldener Schuh, Bayerischer Kulturpreis. Das müssten sie gewesen sein.

Geehrt zu werden, bedeutet mir . . .

Müller: . . . nicht so viel, wie geachtet zu werden.

Wie sieht Ihre Dankesrede aus?

Müller: Ach, eine Dankesrede muss ich auch halten? Na Bravo! Ich habe nichts vorbereitet. Aber es wäre das erste Mal, dass mir spontan nichts einfallen würde.

Welchen Ehrenplatz bekommt der Orden?

Müller: Der kommt in die 18 mal vier Meter große Vitrine in meinem kleinen beschaulichen Wohnzimmer – alle Größenangaben ohne Gewähr!

Ein Schlappmaul zu sein, ist . . .

Müller: . . . eigentlich eine Unverschämtheit! Nein, Schlappmaul ist eine Auszeichnung, fast wie Dreggsagg.

Sind Dreggsagg und Schlappmaul artverwandt?

Müller: Als erstes muss man mal feststellen, dass beides fränkische Wörter sind. Während ein Schlappmaul jemand ist, der mit losem Mundwerk gar trefflich unterhalten kann, hat der Dreggsagg dabei noch Hintergedanken.

Wann fiel Ihnen der Dreggsagg ein?

Müller: Dreggsagg ist nicht mir eingefallen, dass ist ein geläufiger fränkischer Begriff, der überall benutzt wird. Es kommt nur darauf an, wie viel Dreggsäggen einem so täglich über den Weg laufen.

Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?

Müller: Man sollte auch nicht versuchen, Erfolg zu erklären. Das haut nicht hin.

Ihr aktueller Lieblingswitz?

Müller: Es ist Winter, es hat geschneit, also sagt der Bauer zum Knecht: „Knecht, schau zu, dass du den Schnee vom Hof bringst!“ Der Knecht schnappt sich eine Schneeschaufel und schippt den Hof frei. Nach getaner Arbeit klingelt er beim Bauern und sagt „Bauer, ich bin fertig, der Hof ist frei!“ Der Bauer schaut sich den sauberen Hof an und schreit mit hochrotem Kopf den verdutzten Knecht an. „Ja bist du noch richtig im Kopf, den ganzen Schnee vors Scheunentor zu schippen! Wie soll ich denn im Sommer da wieder mit dem Mähdrescher rauskommen?“

 
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