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Astheim
Sandabbau in der Bördlein-Grube: Astheimer Bürger wünschen keine weiteren Wasserflächen mehr
Volles Haus hatte Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (stehend) bei der Bürgerversammlung in Astheim.
Foto: Andreas Stöckinger | Volles Haus hatte Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein (stehend) bei der Bürgerversammlung in Astheim.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 05.02.2024 02:50 Uhr

Im größten Volkacher Stadtteil Astheim stieß die Bürgerversammlung auf großes Interesse. Mit über 70 Leuten war die kleine Turnhalle im Sportheim voll besetzt, als Bürgermeister Heiko Bäuerlein sein "Heimspiel" – er wohnt in Astheim – bestritt.

Bei der Versammlung standen vor allem drei Punkte im Mittelpunkt: Beim Thema Sand- und Kiesabbau wurde eifrig diskutiert. Weiterhin ging das Stadtoberhaupt darauf ein, was mit der Kartause in Zukunft geschehen soll, und zeigte Möglichkeiten auf, wie der Stadtteil vielleicht doch zu weiteren Bauplätzen kommen könnte.

Zur Bürgerversammlung waren Geschäftsführer Christian Reifenscheid und Cornelius Schmid als Vertreter des Kitzinger Unternehmens LZR gekommen, die zum Sand- und Kiesabbau in der Bördlein-Grube einiges erläuterten. Die zehn Hektar große Fläche am Main, nutzt LZR seit 1984 zum Sandabbau, die Rekultivierung läuft bereits in einigen Bereichen. Im Anschluss daran will LZR auf einer weiteren, zwei Hektar großen Fläche Sand abbauen, sechs der sieben Grundstücke hat das Unternehmen bereits von privat gekauft.

Die beiden Firmenvertreter schätzten, dass es noch circa 15 Jahre dauere, bis die Bördleins-Grube verfüllt sei. Ihnen liege am Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern: Ein "gemeinsames Miteinander" sei wichtig, betonten beide.

Kleinteilige Kulturlandschaft

In der Versammlung ging es darum, wie die Natur dort später einmal aussehen soll, ob dieser Teil zu einer Seenfläche werden soll, wie im Plan vorgesehen ist. Oder ob man dort mit Boden auffüllt. Bürgermeister Bäuerlein hatte eingangs angemerkt, dass er neutral bei diesem Punkt sei.

Später ließ er die Meinung bei den Gekommenen im Saal abfragen, das Ergebnis fiel deutlich aus. "Lieber Land als Wasser", sagte einer. Man wolle nicht noch mehr "Wasserlöcher", sondern lieber ein Stück kleinteilige Kulturlandschaft schaffen und erhalten, meldete sich ein Bürger.

Um darauf einzuwirken, muss die Stadt das Ganze laut Bäuerlein mit einem städtebaulichen Vertrag lösen. Das Thema muss der Bürgermeister noch einmal im Stadtrat behandeln. Das Gremium hat sich zuletzt knapp für eine Wasserfläche entschieden, wollte aber die Meinung der Bürger vor Ort abwarten.

Kirche ist "ein richtiges Juwel"

Was wird künftig aus der Kartause? Darüber müsse sich die Stadt Gedanken machen, erläuterte Bäuerlein. Das Bistum habe den Pachtvertrag zum Mai gekündigt und räume aktuell bereits das Museum dort aus. Der Bürgermeister schlug vor, die Kartause weiterhin für Musik und Kultur zu nutzen, ähnlich dem Volkacher Schelfenhaus.

Einen Teil der Gebäude böte sich als Galerie an. Die Bausubstanz dort sei insgesamt sehr gut, mit der Kirche befinde sich dort "ein richtiges Juwel".

Weinbergsflächen als Bauland

Gute Neuigkeiten hatte der Bürgermeister zum Thema Bauplätze im Stadtteil. Zuletzt habe man Areal am Escherndorfer Weg ins Auge gefasst. Das liege jedoch zu nah an einem Naturschutzgebiet, der vorgelegte Plan sei deshalb nicht genehmigungsfähig. Dort könnten später zwei Mehrfamilienhäuser sowie neues Haus für die Feuerwehr entstehen, blickte das Stadtoberhaupt voraus.

Als Baugrund habe sich eine andere Lösung aufgetan. In Verlängerung des Stücks "Am Kartäuser" könnten bisherige Weinbergsflächen als Bauland dienen. Die Stadt werde versuchen, die Flächen zu bekommen. Bäuerlein machte in dem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es in Astheim 15 freie Bauplätze gebe, die jedoch in privater Hand seien.

 
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Kommentare
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  • Andrea Rauch
    Kein Wort vom rechtsgültigen Grünordnungsplan? Sie waren doch bei der Versammlung? Sie tun wie der Bürgermeister so, als käme der Abbau in jedem Fall. Der Grünordnungsplan gilt, damit wollen wir die Flächen erhalten und den Streuobstbestand schützen. Will LZR abbauen, müssen sie die Stadt Volkach anklagen und erst wenn sie gewinnen (50/50-Chance) und das Landratsamt genehmigt, dürfen sie abbauen.
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