Der Großteil der Vollerwerbs-Gartenbaubetriebe in Albertshofen hat sich spezialisiert und weist mittlerweile enorme Dimensionen in ihrer Produktion auf. Beim jährlichen Flurgang der Gartenbaugruppe durften die Teilnehmer den neu erbauten Produktionsbetrieb der Firma Salate Töpfer besichtigen, der jährlich circa 80 000 Portionen an Gemüse und Salaten auf den Weg bringt.
140 Mitarbeiter im Schichtbetrieb
Der Produktionsbetrieb mit 4000 Quadtratmeter Grundfläche laufe 360 Tage pro Jahr, wie Magdalena Töpfer bei der Führung mit ihrem Opa Werner Töpfer informierte. Die angelieferten Roh-Produkte werden tagesfrisch verarbeitet und kommissioniert. Teilweise werden Karotten oder Paprika von Maschinen verarbeitet, andere Gemüsesorten, wie Zucchini, per Hand gewürfelt. Dabei geraten die 140 Mitarbeiter nicht ins Schwitzen, denn im Bereich Wareneingang sorgt die Kühlanlage für konstant fünf Grad Celsius. Im Verarbeitungsbereich ist es ein Grad wärmer und in der Abteilung Kommission und Versand geht die Temperatur sogar auf vier Grad Celsius herunter.
Mit Ausnahme einiger weniger Produkte setzt Salate Töpfer seine Produkte fast ausnahmslos über den Großhandel ab. Abnehmer sind Lebensmittelhändler, Kantinen oder Hotels. "Heute bestellt, morgen geliefert", ist das Motto bei Salate Töpfer. Die ersten Mitarbeiter starten im Wareneingang morgens um 6 Uhr. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden in Schichten verarbeitet und bis alle Portionen kommissioniert verladen sind, wird es nicht selten Mitternacht. Während der Nacht bis zum Morgen liefert der Gartenbaubetrieb mit firmeneigenen Lkw rund 5500 Tonnen Gemüse und Salat pro Jahr aus.
Mal regional, mal aus Südeuropa
In den wärmeren Monaten kommen die Rohprodukte von den Feldern der Region, aber in der kälteren Jahreszeit sind die Töpfers auf Lieferungen aus Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien angewiesen. Zum Start des Flurgangs, bei dem die Teilnehmer auf Gemüsewagen durch die Flur chauffiert wurden, begrüßte Andre Busigel im Namen den Gartenbaugruppe Vizebürgermeisterin Katharina Riedel, Amtsleiter Gerd Düll vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten und den Wilfried Distler, Geschäftstellenleiter des Bauernverbandes in Kitzingen.
Auf einem Porree-Feld informierte Sibylle Tygges, Fachberaterin vom Gemüse-Erzeugerring Maindreieck, über den Porree, der als Salat oder Gemüse genossen werden könne. In Deutschland werden auf rund 2500 Hektar Porree angebaut, in der Albertshöfer Flur dürften nach der Schätzung von Heiko Uhl 20 Hektar angebaut werden. Laut den Ausführungen der Fachberaterin stehen auf einem Hektar bis zu 200 000 Pflanzen.
Fünf Porree-Ernten pro Jahr
In Albertshofen gibt es pro Jahr bis zu fünf Ernten, da der Porree fast ganzjährig angebaut werden kann. Die interessierten Teilnehmer erfuhren von Sibylle Tygges, dass der Porree Senföle in sich trage und deshalb als Gesundheitspflanze bezeichnet werde, weil er mit den Senfölen den Boden reinige, auf dem er wächst. Aus aktuellem Anlass besichtigten die Gärtner und ihre Gäste auch eine Blühwiese, die der Wasserbeschaffungsverband angesät hat. Dabei offenbarte sich, dass viele Unkräuter unter den gesäten Pflanzen wachsen und die Blühwiesen eine Bewässerung bedürfe. Deswegen sei abzuwarten, ob es künftig alternative Pflanzen gebe, die weniger Wasser nötig hätten.