Noch ist offen, wer bei der laufenden Vergrämungsaktion der Saatkrähen in Kitzingen am Ende den längeren Atem hat.
Seit Wochen versuchen Mitarbeiter des Bauhofs, den Vögeln das Bauen der Nester madig zu machen. Genauso lang setzen die Rabenvögel auf den Wiederaufbau. Das Spielchen geht weiter, höchstens allerdings bis zum 31. März. Bis zu diesem Termin haben die zuständigen Naturschützer bei der Regierung von Unterfranken die genehmigte Vergrämungsaktion der streng geschützten Tiere verlängert.
Vergrämung in der Kanzler-Stürtzel-Straße und auf dem ehemaligen Gartenschaugelände
Die Aktion gegen die inzwischen fast im ganzen Stadtgebiet anzutreffenden lautstarken Vögel konzentriert sich in diesem Jahr auf die Kanzler-Stürtzel-Straße und das ehemalige Gartenschaugelände.
In der Straße am Schulzentrum geht es darum, den Zugang zu einer Kinderarztpraxis vor den Hinterlassenschaften der Vögel zu schützen. Auf dem ehemaligen Gartenschaugelände will Bauhofleiter Georg Günther in jedem Fall verhindern, dass nach dem Spielplatz im Rosengarten vor zwei Jahren, erneut ein Spielplatz dem Vogelkot geopfert werden muss. Die Krähen bauen derzeit ihre Nester direkt über den Tischtennisplatten und dem Beach-Volleyball-Feld – oder sie versuchen es zumindest.
Seit Januar im Einsatz
„Wir sind derzeit täglich im Einsatz“, sagte Günther. Damit hat der Bauhof seine Aktivitäten ausgeweitet. Seit Mitte Januar rücken die Mitarbeiter zweimal in der Woche aus, um mit Drehleiter und langen Stangen die Rohbauten der Nester aus den Astgabeln der Bäumen zu holen. Der Erfolg ist allerdings eher fraglich.
Bisher sehen die als sehr intelligent geltenden Vögel die Aktion offenbar nicht ganz ein. Jedenfalls nehmen sie ihre Bautätigkeit nach der Räumaktion sofort wieder auf. Das erinnert an die ähnlich gelagerten Aktionen der vergangenen Jahren, bei denen am Ende die Vögel in ihren Nestern da brüteten, wo sie eigentlich nicht sollten.
Bald ist Zapfenstreich
Ob das diesmal noch anders werden wird und die Saatkrähen sich andere Nistplätze suchen, ist offen. Klar ist jedenfalls, der Einsatz des Bauhofs hat Grenzen: Am 31. März ist Schluss. Oder auch vorher: Wenn das erste Ei in einem der Nester gesichtet wird, heißt das das Ende aller Vergrämungsaktionen in der Stadt. „So ist es mit den Naturschützern ausgemacht“, sagte Günther „und daran halten wir uns“.