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Volkach
Saatgut-Festival: alte Obst- und Gemüsesorten entdecken
Seit 2011 findet das Saatgut-Festival statt, heuer in Volkach. Es hat sich zur größten Veranstaltung seiner Art in Deutschland gemausert.
Foto: Frank Weichhan (Archiv) | Seit 2011 findet das Saatgut-Festival statt, heuer in Volkach. Es hat sich zur größten Veranstaltung seiner Art in Deutschland gemausert.
Bearbeitet von Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:02 Uhr

Am Samstag, 9. Februar, geht das Saatgut-Festival in der Mainschleifenhalle in Volkach in die nächste Runde. Die Besucher sind eingeladen, die Vielfalt der samenfesten und alten Saatgut-, Obst- und Gemüsesorten zu feiern sowie seltene Raritäten zu entdecken. Von 11 bis 17 Uhr erwartet alle Besucher ein buntes Programm aus Vorträgen und Ausstellungen rund um die Themen Saatgut und biologische Vielfalt, wirbt der Veranstalter in seiner Pressemitteilung. Der „Markt der Vielfalt“ bietet ein umfangreiches Saatgutangebot und Platz für neue, spannende Ausstellungen. Mit kreativen Ideen sorgt das junge Team von „Pufferzone“ für das leibliche Wohl der Besucher.

Seit 2011 kommen immer mehr Besucher

Das Saatgut-Festival wird seit 2011 von Barbara und Martin Keller, den Gründern der Projektwerkstatt open house, mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern organisiert. Es ist mit etwa 2000 Besuchern inzwischen die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland. Zusätzliche organisatorische Unterstützung bekommt das Festival von Studierenden des CampusGarten an der Universität Würzburg, die mit ihrem Engagement Anknüpfungspunkte zur Urban-Gardening-Bewegung aufzeigen.

Organisieren das Saatgut-Festival, das sich inzwischen zum größten in Deutschland entwickelt hat:  Martin und Barbara Keller, Wiebke Degler und Pascal Bunk (von links).
Foto: open house | Organisieren das Saatgut-Festival, das sich inzwischen zum größten in Deutschland entwickelt hat: Martin und Barbara Keller, Wiebke Degler und Pascal Bunk (von links).

Mittlerweile hat das Festival auch über die Landesgrenzen hinaus an Bedeutung gewonnen. In diesem Jahr bieten die Ausstellenden eine große Auswahl: Es gibt hunderte von Tomatensorten in allen Farben und Formen, aber auch die ganze Palette der Gemüsesamen, alte und samenfeste Sorten, Raritäten und Bewährtes. Umfangreiche Ausstellungen zu Bohnen-, Kartoffel- und Apfelsorten ergänzen das Angebot.

Saatgut ist Allgemeingut – nicht Privatbesitz von Konzernen

Mit ihrem jährlichen Saatgut-Festival möchten die Veranstalter Barbara und Martin Keller für die Vielfalt der Sorten begeistern. Die Besucher sollen nicht nur dazu inspiriert werden, die Vielfalt zu genießen, sondern sie auch selbst im eigenen Garten anzubauen und zu erhalten. „Saatgut ist ein Weltkulturerbe und Allmende, eines der ältesten Gemeinschaftsprojekte der Menschheit“, sagt Barbara Keller. „Multinationale Konzerne wie Bayer oder BASF trachten danach, diese Allmende, die wir von unseren Vorfahren erhalten haben, mittels Patenten und Lizenzen zu privatisieren.“ Zur Frage der Patente auf Saatgut wird Dr. Ruth Tippe in einem Vortrag Stellung nehmen.

Saatgut-Festival 2019
Das Programm: 10.30 Uhr Einlass, 11 Uhr Begrüßung, 11.30 Uhr Theater: „Wilde Bienen“ (Fräulein Brehm, Berlin), 12 Uhr Vortrag: "Gene Drives - Wer entscheidet? Globales Umweltdesign durch gentechnische Kettenreaktionen"(Benny Haerlin, Save Our Seeds, Berlin), 13 Uhr Vortrag: "Wem gehört die Tomate, Monsanto/Bayer oder dem Gärtner? Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Nutztiere und ihre Folgen" (Dr. Ruth Tippe, Kein Patent auf Leben, München), 14 Uhr Theater: „Der Regenwurm“ (Fräulein Brehm, Berlin), 15 Uhr Vortrag: „Ein Garten für Nachtschwärmer - Eine Handvoll, Vielfalt für Kitzinger Fledermäuse“ (Christian Söder, naturgeflatter, Kitzingen), 15.30 Uhr Theater: „Die Rauchschwalbe“ (Fräulein Brehm, Berlin), von 11 bis 17 Uhr musikalische Umrahmung durch Bernhard von der Golz.
Ausstellungen: „Apfelraritäten: überraschend anders!“ (Main-Streuobst-Bienen Genossenschaft), „Die bunte Welt der Kartoffel“ (Rosa Störkle), „Im Namen der Bohne“ (Samenpunk und open house e. V.).
 
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