Am Samstag, 9. Februar, geht das Saatgut-Festival in der Mainschleifenhalle in Volkach in die nächste Runde. Die Besucher sind eingeladen, die Vielfalt der samenfesten und alten Saatgut-, Obst- und Gemüsesorten zu feiern sowie seltene Raritäten zu entdecken. Von 11 bis 17 Uhr erwartet alle Besucher ein buntes Programm aus Vorträgen und Ausstellungen rund um die Themen Saatgut und biologische Vielfalt, wirbt der Veranstalter in seiner Pressemitteilung. Der „Markt der Vielfalt“ bietet ein umfangreiches Saatgutangebot und Platz für neue, spannende Ausstellungen. Mit kreativen Ideen sorgt das junge Team von „Pufferzone“ für das leibliche Wohl der Besucher.
Seit 2011 kommen immer mehr Besucher
Das Saatgut-Festival wird seit 2011 von Barbara und Martin Keller, den Gründern der Projektwerkstatt open house, mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern organisiert. Es ist mit etwa 2000 Besuchern inzwischen die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland. Zusätzliche organisatorische Unterstützung bekommt das Festival von Studierenden des CampusGarten an der Universität Würzburg, die mit ihrem Engagement Anknüpfungspunkte zur Urban-Gardening-Bewegung aufzeigen.
Mittlerweile hat das Festival auch über die Landesgrenzen hinaus an Bedeutung gewonnen. In diesem Jahr bieten die Ausstellenden eine große Auswahl: Es gibt hunderte von Tomatensorten in allen Farben und Formen, aber auch die ganze Palette der Gemüsesamen, alte und samenfeste Sorten, Raritäten und Bewährtes. Umfangreiche Ausstellungen zu Bohnen-, Kartoffel- und Apfelsorten ergänzen das Angebot.
Saatgut ist Allgemeingut – nicht Privatbesitz von Konzernen
Mit ihrem jährlichen Saatgut-Festival möchten die Veranstalter Barbara und Martin Keller für die Vielfalt der Sorten begeistern. Die Besucher sollen nicht nur dazu inspiriert werden, die Vielfalt zu genießen, sondern sie auch selbst im eigenen Garten anzubauen und zu erhalten. „Saatgut ist ein Weltkulturerbe und Allmende, eines der ältesten Gemeinschaftsprojekte der Menschheit“, sagt Barbara Keller. „Multinationale Konzerne wie Bayer oder BASF trachten danach, diese Allmende, die wir von unseren Vorfahren erhalten haben, mittels Patenten und Lizenzen zu privatisieren.“ Zur Frage der Patente auf Saatgut wird Dr. Ruth Tippe in einem Vortrag Stellung nehmen.