Rüdenhausen trauert um seinen ehemaligen Pfarrer Ernst Ludwig Werner, der am Sonntag an den Folgen des Coronavirus im Alter von 84 Jahren verstarb, heißt es in einer Pressemitteilung. Pfarrer Werner prägte Jahrzehnte als guter Hirte die Kirche „Peter und Paul“. Mehreren Generationen stand er in seiner Funktion als Seelsorger in schönen und schlechten Tagen bei. Besonders beliebt war er bei der Jugend, die er zu zahlreichen Reisen nach Dänemark oder Schottland begleitete. Als erfahrener Reiseführer organisierte er diverse Gemeindeausflüge ins In- und Ausland.
Auch über seine Amtszeit hinaus blieb er in seinem geliebten Rüdenhausen, baute sich ein Haus und nahm rege am gesellschaftlichen Leben teil. So war er jahrelang Mitglied in der Vorstandschaft des Heimatvereins und aktiver Sänger des Singvereins. Für das von Johann Theobald Blüchel komponierte Rüdenhäuser Heimatlied schrieb er den Text. Bei seinen legendären Auftritten als Putzfrau bei den Faschingssitzungen gab er seinem Sinn für Humor freien Lauf. Für jahrelanges Wirken rund um die Kirche aber auch für sein Engagement darüber hinaus erhielt er im Jahre 2006 die Ehrenbürgerwürde.
Seine Lieblingsbeschäftigung war sein Garten. Von seinen Auslandsreisen brachte er Samen mit, und es gelang ihm die Aufzucht seltener Pflanzen. Seine Orangenbäume schmückten im Winter den Altarraum der Kirche und mit Ablegern exotischer Gewächse versorgte er Freunde und Bekannte seines „Stammtisch der Gartenfreunde“.
Ernst-Ludwig Werner war ein guter Unterhalter, und es gab kaum ein Thema, zu dem er nicht sein fundiertes Wissen beitragen konnte.
Der aus dem hessischen Langen stammende Werner hinterläßt eine Frau und zwei Söhne Stefan und Andreas mit ihren Familien. Die Beisetzung findet gemäß der momentanen Bestimmungen im engsten Familienkreis statt.