Im ersten Moment traute Marius Wittur seinen Augen nicht, als er frühmorgens in der Astheimer Flur unterwegs war: Da vor ihm, das war tatsächlich ein Wiedehopf. Es bestand kein Zweifel: Langer Schnabel und eine markante Haube, die an den Kopfschmuck eines Indianerhäuptlings erinnert. Der seltene Vogel ist eigentlich schon länger von der Bildfläche verschwunden. Erst 2012 vernahmen Vogelfreunde wieder den Laut des Wiedehopfs nördlich von Würzburg. In der Nähe von Thüngersheim wurde wenig später die erste Brut entdeckt.
Jetzt ist der Wiedehopf auch wieder an die Mainschleife zurück gekehrt – und landete just vor den Füßen des Bio-Quittenbauers. Der kennt durch seinen Beruf die Zusammenhänge der Kulturlandschaft in der Astheimer Gemarkung nur zu gut.
Für voreilige Freude über die Wiederkehr des Wiedehopfes ist es seiner Meinung nach aber noch ein wenig zu früh: Die Lebensräume, die von dem Zugvogel genutzt werden, sind rar. Um dem Wiedehopf wieder ein Angebot zu machen, bedürfe es entsprechender Maßnahmen zum Erhalt alter Obstanlagen an der Mainschleife. Weshalb Wittur jetzt Sorge tragen will, das der exotisch anmutende Vogel die notwendigen Schutzzonen erhält.
Der Vorschlag des umtriebigen Mannes aus Untereisenheim: Ein runder Tisch mit Naturschutzverbänden, Winzern, Obstbauern, dem Landschaftspflegeverband sowie mit Gemeinde- und Stadträten soll über die Lebensgewohnheiten des Wiedehopfes informieren. Daraus ließen sich dann Schlussfolgerungen ziehen, wie mehr Vogelschutz an der Mainschleife aussehen könnte.