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RÖDELSEE
Rödelsee: Schlamm wie einst in Woodstock
Jetzt verstehen diese Rödelseer Kinder viel besser, wenn ihre Opas und Omas mit leuchtenden Augen von Woodstock schwärmen.
Foto: Gerhard Krämer | Jetzt verstehen diese Rödelseer Kinder viel besser, wenn ihre Opas und Omas mit leuchtenden Augen von Woodstock schwärmen.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:45 Uhr

Woodstock lebt! Und wie! Sogar geregnet hat es am Freitag in Rödelsee wie einst beim Original von 1969. Zum Finale der „Muntermacher-Tour“ waren Dany Füg und Daniel Pesch von Radio Charivari zu Gast in Rödelsee. Und wie zuvor in Hafenlohr, Uettingen, Thüngen und Frickenhausen hatte das Duo des Würzburger Senders frühmorgens um kurz nach sieben Uhr den Gastgebern eine Wette angeboten: Wetten, ihr schafft es nicht, euren Ort in fünf Stunden in Woodstock zu verwandeln.

„Double D“, wie Bürgermeister Burkhard Klein die beiden Moderatoren nannte, sollten sich gewaltig täuschen. Möglicherweise haben sie auch eine der zusätzlichen Aufgaben bereut, nämlich ein Schlammbad aufzubauen. Denn in dieses durften Dany Füg und Daniel Pesch am Schluss auch eintauchen.

489 Hippies

Rödelsee hat seine Wette locker gewonnen: Statt der geforderten 250 als Hippie verkleideten Personen wurden 489 gezählt. Und die 25 Leute mit langen Haaren waren dabei ein Klacks für Rödelsee, seine Ortsteile und Nachbarorte. Nicht zuletzt, weil Weinprinzessin Annika Zippelius auch von Haus zu Haus ging und die Menschen animierte mitzumachen. Peace-Anhänger, Blumen, Haarkränze, Stirnbänder, „Joints“, Plakate und vieles mehr zählte zu den Accessoires, die ein Woodstock-Feeling aufkommen ließen. Die Musik von Donny Vox tat ihr Übriges.

Fotoserie

Bürgermeister Klein hatte die Hinweise der Radioleute zur Wette richtig interpretiert und früh auf Woodstock als Aufgabe getippt. Entsprechend schnell konnte das Projekt anlaufen: Weit mehr als die geforderten fünf Oldtimer standen auf dem Platz, Musiker waren da, Zelte und Hippies - Alt und Jung, denn auch Schul- und Kindergartenkinder waren auf den Beinen. Sogar Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Friedrich Amberger machte mit.

Mit rauchiger Stimme

Und Bürgermeister Burkhard Klein. Natürlich auch ein Hippie. Perücke, lackierte Fuß- und Zehennägel und mit kräftig-rauchiger Stimme ausgestattet. Letztere brauchte er für seine spezielle Aufgabe: Er gab den Joe Cocker mit „With a Little Help from My Friends“. Und er gab ihn wirklich. Ob er fortan nun Joe Klein oder Burkhard Cocker heißt? Die von den Fans lautstark geforderte Zugabe ließ jedenfalls nicht auf sich warten: „You Can Leave Your Hat On“. „Er ist manchmal schon ein verrückter Kerl, aber heute war er gut“, kommentierte Renate Klein, Mutter des Bürgermeisters, den Auftritt ihres Sohnes.

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Das Wichtigste war, dass die Wette gewonnen wurde. Dafür gab es vom Ochsenfurter DM-Drogeriemarkt 3000 Euro. Jeweils ein Drittel bekommen Kindergarten, die Jugend und die Aktion Rödelsee hilft.

Es wird weiter gefeiert

„Das ist richtig geil“ kommentierte Ober-Hippie Klein. „Das Fest war nicht das letzte Hippie-Fest in Rödelsee“, versprach er. Auch der Sand vor dem Elfleinshäusla bleibt liegen, bis der Sommer vorbei ist. Danke sagte Klein auch an Dany Füg und Daniel Pesch, die im Dorf etwas geweckt hätten, nämlich die Erkenntnis, „ich kann mich einbringen und ich bin Teil der Veranstaltung“.

Peace will come: Diese Rödelseer Hippies verstehen was von Feiern, waren bei den Muntermachern relaxt am Start.
Foto: Fotos Gerhard Krämer | Peace will come: Diese Rödelseer Hippies verstehen was von Feiern, waren bei den Muntermachern relaxt am Start.
„With a little help from my friends“: Bürgermeister Burkhard Klein alias Joe Coker performt mit Unterstützung auf der Bühne.
Foto: Gerhard Krämer | „With a little help from my friends“: Bürgermeister Burkhard Klein alias Joe Coker performt mit Unterstützung auf der Bühne.
Rödelseer Woodstock-Feeling: Flower-Power, ausgelassene Hippies und allerbeste Stimmung vor dem Elfleinshäusla in Rödelsee.
Foto: Gerhard Krämer | Rödelseer Woodstock-Feeling: Flower-Power, ausgelassene Hippies und allerbeste Stimmung vor dem Elfleinshäusla in Rödelsee.
 
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Kommentare
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  • C. K.
    Man kann ja nun das nostalgische Wettfest als puren Spass und ehrgeizigen Einsatz für das Preisgeld abtun.

    Man kann sich aber auch mit Sehnsucht nach der Aufbruchsstimmung einer ganzen Generation erinnern, die Kriege und Waffengänge als politisches Mittel zur angeblichen Lösungen von Konflikten satt hatte, die die Botschaft von Frieden und Liebe auch leben wollten. Eine gute Portion dieser idealistischen Werte könnten wir auch heute in der Welt wieder dringend brauchen!
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  • A. H.
    ... und wer es noch selbst erlebt hat - das echte woodstock - weiß, dass jeder revival-Versuch über ein kindisches Nachäffen nicht hinauskommt, weil die von Ihnen beschriebene Stimmung für alle Zeiten e i n malig war.
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