
Einmal im Jahr zieht es den Rödelseer Gemeinderat zu seiner Sommersitzung hinauf auf den Schwanberg. Diesmal tagte das Gremium im neuen Bistro. Oben auf dem Berg stehen einige Investitionen an.
Friedemann Stöckle, Geschäftsführender Vorstand des Geistlichen Zentrums, informierte den Gemeinderat über die Entwicklungen auf dem Schwanberg. Das Bistro, das gut angenommen werde, sei ein Teil der Weiterentwicklung. Nach dem Umzug des Klosterladens auf die andere Seite der Straße in ein neues Gebäude wurde der Raum zum Bistro umgewandelt. Neben den Holztischen, die auch als Tafel gestellt werden können, sind auch gemütliche Sitzecken entstanden; ausgestattet zum Beispiel mit dem Samtsofa des letzten Schlossherrn und Rödelseer Ehrenbürgers Graf Radulf zu Castell-Rüdenhausen, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre, und Stühlen aus dem früheren Turmcafé.
Warten auf den Zuschuss der Landeskirche
Küche und Speisesaal seien noch nicht verwirklicht. Dies hänge noch vom landeskirchlichen Zuschuss ab, erläuterte Stöckle. Dazu müsse die Landessynode aber noch entscheiden. Stöckle hofft auf einen Beschluss dazu im nächsten Jahr. Momentan fahre man zwar mit einer guten Anlage, meinte Stöckle. Aber es sei wie mit einem Auto, das mit einem Notrad fahre, beschrieb er die Situation.
Weitere Investitionen stehen laut Stöckle beim Jugendhof oder beim Keltenspielplatz an. Das Schwimmbad gebe es mittlerweile auch nicht mehr. Entstanden sei eine Grünfläche. Eventuell könnte auch ein Kräutergarten entstehen. Brüchiger als gedacht sei der alte Glockenturm bei der Michaelskapelle. Er soll abgerissen, das Areal neugestaltet werden. Auch der Weg zum Kappelrangen stehe auf der Aufgabenliste. Des Weiteren gehe es auf dem Schwanberg auch um Energieeinsparungen. Priorin Schwester Ursula Buske ging auf den neuen Klosterladen ein. Hier stehe noch die Gestaltung des Außenbereichs an. Gut angenommen worden sei die erste Lesung im Klosterladen. Die nächste sei für den 19. Oktober geplant.
Kanalanschluss mit Druckleitung
Vor den Informationen zum Schwanberg hatte sich der Gemeinderat noch mit anderen Dingen beschäftigt. So soll die Anbindung beziehungsweise Versorgung des Bolzplatzes "Fit for Fun" in Fröhstockheim mit Strom, Wasser und Abwasser im Zusammenhang mit der Baumaßnahme der Dorferneuerung umgesetzt werden. Der Kanalanschluss wird mit der Variante Druckleitung mit Pumpwerk zum Kanal in der Hauptstraße hergestellt. Im Zuge der Asphaltierung wird noch ein Stück des Betonwegs Richtung Mainbernheim saniert.
Die entstehenden weiteren Mehrkosten von etwa 150.000 Euro zuzüglich Bau- und Nebenkosten und "Unerwartetem", zusammen 187.500 Euro, werden der Gemeinde getragen. Da die Gemeinde Rödelsee nun diese weiteren Mehrkosten neben den schon beschlossenen und bereits übertroffenen Sondermaßnahmen in Höhe von etwa 300.000 bis 350.000 Euro – dazu zählen unter anderem Kanal- und Wasserhausanschlüsse, Zufahrten, Friedhof, Infopoint, Leerrohre – neben der Kostenbeteiligung zum laufenden Dorferneuerungsverfahren aufwendet, werden aktuell keine weiteren Sondermaßnahmen wie die Sanierung des Johannisbrunnenwegs ausgeführt.
Klärungsberdarf zu Mehrkosten "Am Schloßberg"
Die Sanierung der Straßen im Baugebiet "Am Schloßberg" ist abgeschlossen. Die Baufirma hat die Schlussrechnung mit Gesamtkosten von 1.616.065 Euro brutto gestellt, die Auftragssumme hatte sich auf 1.824.972 Euro belaufen. Bisher hat die Gemeinde Rödelsee Zahlungen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro geleistet. Neben den vereinbarten und vom Gemeinderat genehmigten Nachträgen wurden mit der Schlussrechnung auch weitere Aufwendungen geltend gemacht, insbesondere die Aufwendungen für Beschädigungen an Wohnhäusern in Höhe von gut 40.000 Euro, pandemiebedingte Mehrkosten von 25.000 Euro und eine Nachforderung in Höhe von rund 340.000 Euro wegen Verlängerung der Bauzeit. Bei diesen Mehrkosten gibt es noch Klärungsbedarf.