Bei der seit 2023 laufenden umfangreichen Sanierung der Grund- und Mittelschule in Wiesentheid stand mit dem Richtfest des neu errichteten zusätzlichen Grundschulgebäudes der nächste Schritt an. Der Vorsitzende des Schulverbands, Wiesentheids Bürgermeister Klaus Köhler, freute sich bei seiner Ansprache zur Feierstunde über den Fortgang der Mammut-Baustelle. Er hob hervor, dass der dafür kalkulierte Kostenrahmen von 23,5 Millionen Euro nach aktuellem Stand eingehalten werde.
Die Arbeiten am gesamten Baukörper mitsamt dem Umgriff dürften sich noch bis in das Jahr 2028 hinein ziehen. Dann wird die 1972 gebaute Schule mitsamt den Turnhallen quasi runderneuert sein, schätzten die Fachleute vom zuständigen Ingenieurbüro Röschert aus Würzburg.
Einiges ist bereits fertig gestellt, vieles befindet sich derzeit noch im Bau. Dazu gehören ein neuer Grundschultrakt, neue Räume für die Ganztagsbetreuung, neue Fachräume, neue Außensportanlagen, eine Heizanlage mit Hackschnitzeln, eine fast komplett neue Haustechnik und manches mehr. Die geladenen Gäste konnten sich beim Richtfest bei einer Führung durch die Baustelle selbst ein Bild machen.
Die Bürgermeister und Vertreter der neun Mitgliedsgemeinden sowie der am Bau beteiligten Firmen, die Schulleitung sowie Nachbarn nutzten diese Möglichkeit. Ingenieur Peter Machbert teilte zum in Rohbau befindlichen Grundschultrakt mit, dass man als Ziel der Fertigstellung die Sommerferien 2025 anvisiere. Ab Frühjahr und Sommer werden beide Turnhallen teilweise saniert, ab 2026 folgt das bestehende Gebäude der Grundschule. Im letzten Abschnitt sind laut dem Fachmann die bestehenden Gebäude der Mittelschule (2026) und der Verwaltungstrakt (2028) an der Reihe.
Sanierung als Investition in die Zukunft
Beim Richtfest sprach Köhler davon, dass man mit der Sanierung und dem teils neu Gebauten "ein Zeichen für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen" setzen wolle. Eine zeitgemäße Einrichtung mit modernen Klassenräumen werde das Ergebnis sein. "Einen besseren Schritt in die Zukunft kann man gar nicht machen", meinte Architekt Steffen Röschert.
In der Sitzung des Schulverbands im Anschluss berichteten die beiden Schulleiter Georgia Niemeyer (Mittelschule) und Carsten Busch (Grundschule) über den aktuellen Schulbetrieb. Insgesamt 582 Schülerinnen und Schüler hat die Einrichtung. Die 17 Klassen der Mittelschule besuchen 293 Schüler aus neun Gemeinden. Ohne der Praxis- und der Deutschklasse hätten 20 Prozent davon einen Migrationshintergrund.
Die achte Jahrgangsstufe mit drei Klassen werde zum Halbjahr aus der Geiselwinder Schule wieder nach Wiesentheid zurückkehren. Schwierigkeiten bereite die aktuell noch bestehende Raumnot, sowie ein krankheitsbedingter Ausfall im Sekretariat.
Carsten Busch erwähnte, dass im Moment 289 Schüler die Grundschule besuchten, die Tendenz sei steigend. Die Personalsituation sei aktuell günstig, was Lehrkräfte betreffe. Ab nächstem Schuljahr kämen die ins Gymnasium ausgelagerten drei vierten Klassen wieder ins "Mutterhaus". Wegen der dann zusätzlichen Sportstunden werde man verstärkt die Steigerwaldhalle nutzen. Ein Dauerproblem, so Busch, sei der Reinigungsdienst. Mit der Baustelle und den Klassenzimmern in Containern habe man sich gut arrangiert. Die offene Ganztagsbetreuung werde derzeit laut Rebecca Manz von 137 Kindern besucht.
Weitere allgemeine Informationen hatte der Schulverbandsvorsitzende Köhler auch im Gepäck. Er trug die wichtigsten Punkte zum Haushalt 2025 vor, der später verabschiedet wurde. Insgesamt umfasst der Etat 7,155 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt: 1,743 Millionen Euro, Vermögenshaushalt: 5,41 Millionen Euro). Die Umlage pro Schüler beträgt 1950 Euro, dazu wird eine separate Umlage von 720 Euro zur Finanzierung der Tilgung erhoben.