Richard Schultheiß aus Wässerndorf feierte seinen 85. Geburtstag. Der Jubilar ist in Wässerndorf geboren und lebt von Anfang an im Haus in der Dorfstraße. Das einst kleine Anwesen hatte er Stück für Stück erweitert.
Am 20. Dezember 1938 kam Richard Schultheiß zur Welt, von sechs Kindern war er das drittjüngste. Mit 16 Jahren begann er in Bullenheim seine Ausbildung zum Maurer. Später arbeitete er bei einer Baufirma in Obernbreit. Er war mit Leib und Seele Maurer, bis ein Unfall vieles zunichte machte. Im Alter von 48 Jahren stürzte er vom Baugerüst und zog sich sehr schwere Verletzungen zu.
Vieles war in seinem Körper kaputt, es folgten Operationen. Als er alles überstanden hatte, lautete der Plan, dass er wieder einige Stunden arbeiten sollte. Dann brach er sich die zweite Hüfte. Es folgten wieder Operationen. Hinzu kam ein Keim, den er sich einfing.
Leidenschaftlicher Hobby-Imker
So kam es, dass er mit 48 Jahren bereits zum Rentner wurde. Mittlerweile sitzt Richard Schultheiß im Rollstuhl. Das Erdgeschoss wurde behindertengerecht umgebaut. Eine Pflegerin kümmert sich rund um die Uhr um ihn. Er ist froh, dass dies möglich war und er daheimbleiben konnte. Die Pflegerin geht mit ihm regelmäßig spazieren, weil er gerne draußen ist. Sein Hobby, die Imkerei, die er mit Leidenschaft betrieb, hat er mittlerweile aufgegeben.
1963 führte er seine Frau Johanna, geborene Link, zum Traualtar. 2013 durften beide zusammen noch Goldene Hochzeit feiern. Vor sieben Jahren ist seine Frau gestorben. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Der Jubilar freut sich über drei Enkel und einen Urenkel. Im Oktober durfte er nach 70 Jahren seine Gnaden-Konfirmation feiern.
An seinem Geburtstag freute sich Richard Schultheiß über viel Besuch. Zum Gratulieren kamen neben Verwandten auch Pfarrerin Julia Röthig und in Vertretung der erkrankten Seinsheimer Bürgermeisterin Ruth Albrecht der Wässerndorfer Ortssprecher Stephan Jamm.