
In wenigen Tagen ist es wieder so weit. Hans Peter Irsch freut sich schon. Was die Leute ihm und seinen Rentner-Kollegen wohl diesmal bringen werden? Ganz egal was, gemeinsam stellt sich das Team des Mainbernheimer Reparatur-Stammtischs jeder Herausforderung.
Hans Peter Irsch: Ich bin Rentner, habe aber nach wie vor große Freude daran zu werkeln. Schon auf Arbeit war ich früher nie nur der Ingenieur am PC, sondern habe auch immer gerne mitgefummelt. Ich glaube von mir behaupten zu können, dass ich zwei rechte Hände habe – und die setze ich gerne auch für andere ein. Zumal es die Zeit als Rentner jetzt auch hergibt.
Irsch: Den Stein ins Rollen gebracht haben Karl Wolf und Ernst Hennen. Sie wollten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in unserer Stadt leisten. Oft werden kaputte Dinge weggeworfen, obwohl man sie vielleicht noch hätte reparieren können. Und Mainbernheim hat Rentner, die genau das könnten. Also war der Reparatur-Stammtisch eigentlich nur eine logische Konsequenz.
Irsch: Wir sind eine gute Handvoll. Neben uns genannten drei Personen sind es noch Jochen Dürr, Hans Ott und Wolfgang Swars. Jeder hat sein Spezialgebiet. Zusammen decken wir ordentlich was ab: Holzarbeiten, Mechanik, Elektrik – alles ist dabei. Bei den Terminen bringt jeder von uns seinen Werkzeugkoffer mit Schraubenzieher, Hammer und sonstigen Heiligtümern mit und dann legen wir los.
Irsch: Meist sind es alltägliche Sachen: Bei der Nachttischlampe ist der Stecker kaputt, der Staubsauger macht Sperenzchen, bei der Pfanne ist der Griff locker oder das Spielzeugauto hat ein Rad verloren. Oft sind das Kleinigkeiten, die aber ganz einfach nicht jedem liegen. Uns fällt es hingegen leicht – und wir machen es darüber hinaus auch noch gerne. Natürlich kommen auch wir mal an unsere Grenzen und können nicht alles wieder richten. Aber oft haben wir dann zumindest einen Tipp, an wen sich die Leute mit ihrem Problem wenden können.

Irsch: Im Idealfall schon, aber es kam auch schon vor, dass die Arbeiten aufwendiger waren bzw. die heimische Werkbank oder ein spezielles Messgerät für die Lösung des Problems gefordert war. Dann nehmen wir das defekte Teil auch mit nach Hause und informieren dann telefonisch, sobald wir einen Erfolg vermelden können.
Irsch: Tatsächlich scheitert es aktuell noch am Kaffee (lacht). Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Zufällig fällt unser Termin zumindest mit der monatlichen Öffnung der Brauschmiede zusammen. Das lässt sich dann auch schön zum Schwätzen kombinieren.
Irsch: Wir stellen unsere Arbeitszeit nicht in Rechnung. Aber wir haben eine kleine Spendenkasse, deren Inhalt wir an die Diakonie spenden. Ausgaben haben wir keine, außer ein Prepaid-Handy, das wir monatlich weitergeben und auf dem Interessierte anrufen können. Das zahlen wir aber zurzeit aus eigener Tasche.
Irsch: Nein, nein. Wir sind offen für alles und jeden (lacht). Bislang haben wir die Werbetrommel aber nur im Mainbernheimer Amtsblatt und via Handzettel gerührt. Wir freuen uns aber, wenn sich unser Angebot herumspricht und wir möglichst vielen Menschen eine Hilfe sein können. Vielleicht wird ja auch unser Team noch größer?
