
Es ist ein kleines Lädele mit nur 15 Quadratmetern Verkaufsfläche neben der Stadtapotheke am Iphöfer Marktplatz und es hat auch keine großen Werbebanner oder Aushänge. Dort ist das Reich von Jesse Dynast, der – weitgehend unbemerkt – im Spätjahr 2024 seinen "Kiosk" eröffnet hat. So nennt er sein Geschäft.
"Meine beiden Jungs sind mit Playmobil groß geworden", erinnert er sich an seine Jugendzeit in Nürnberg. Die Faszination für das bekannte Spielzeug hat ihn nie losgelassen; schließlich hatte es die Familie Dynast auch nicht weit zum Firmensitz des Spielzeugherstellers im benachbarten Zirndorf.
Der 74-Jährige verkauft in seinem Lädele eine große Palette an Spielzeug verschiedener Marken. Es bereitet Jesse Dynast Freude, wenn Kinder in sein Reich kommen und ihre Augen dabei leuchten. Und wenn das Taschengeld dafür nicht reicht, dann hat der Kiosk-Betreiber auch noch Süßigkeiten im Angebot. Aus einem großen Kühlschrank heraus verkauft der gebürtige Wassertrüdinger zudem alkoholfreie Getränke und für Erwachsene Weine der Familie Wirsching.
Pachtvertrag mit dem Weingut Wirsching

Dieses Weingut ist Besitzer der Immobilie, und nachdem der Laden zuvor geraume Zeit leer gestanden hatte, einigten sich die Vermieter und Dynast auf einen Pachtvertrag. Folglich kann der Ruheständler seitdem seinen Traum leben. "Ich habe meinen Laden nicht, um Geld zu verdienen", betont der studierte Sozialpädagoge und ehemalige Schuldnerberater. Vielmehr genieße er den Kontakt mit den Menschen.
Seine Öffnungszeiten sind begrenzt auf 10.30 bis 12 Uhr sowie 13.30 bis 17.30 Uhr unter der Woche. Erst im Sommer will er auch an Samstagen öffnen. Diese Zeiten ermöglichen es dem ehrenamtlichen Gewerkschafter heute noch, Seniorenarbeit für die Bildungsgewerkschaft GEW zu machen.
Er war einst als Tourist über die Linien des Verkehrsverbundes aus dem Großraum Nürnberg nach Iphofen gekommen. Dabei reifte seine Entscheidung, in Iphofen ein Haus für seinen Ruhestand zu bauen, zu einem damals noch "günstigen Bauplatzpreis", wie er sagt. Dort, in der Weinstadt am Fuße des Schwanbergs, fühlt er sich wohl und sieht seine Lädele nicht als Arbeit, sondern als schöne Freizeitbeschäftigung.