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Kitzingen
Rentner hortete Kalaschnikow und Handgranaten
Eine besondere Sammler-Leidenschaft pflegte ein 67-Jähriger aus dem Landkreis Kitzingen: Woher rührt die Vorliebe des Rentners für Kriegswaffen?
Rentner hortete Kalaschnikow und Handgranaten       -  Beschlagnahmte Teile eines Kalaschnikow-Schnellfeuergewehrs, die jetzt bei einem 67-jährigen Waffensammler im Landkreis Kitzingen gefunden wurden.
Foto: Polizei | Beschlagnahmte Teile eines Kalaschnikow-Schnellfeuergewehrs, die jetzt bei einem 67-jährigen Waffensammler im Landkreis Kitzingen gefunden wurden.
Manfred Schweidler
 und  Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:33 Uhr

Ein ebenso gefährliches wie verbotenes Hobby betrieb ein 67-jähriger Rentner im Landkreis Kitzingen: Er sammelt Handgranaten und Schusswaffen, die nicht zur Jagd oder zum Sportschießen gedacht sind, sondern im Kriegseinsatz. Deshalb kam es am Montag zu einem größeren Polizeieinsatz, wie jetzt das Landeskriminalamt(LKA) in München meldet.

Bei der Polizeiinspektion Kitzingen war am Rande eines Familienstreits ein Hinweis eingegangen, dem die Beamten nachgingen: Der Rentner würde „mehrere Handgranaten und Schusswaffen besitzen“, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Würzburg ordnete die Durchsuchung seines Anwesens an. 

Explosive Funde bei Durchsuchung

Dabei wurden die Technische Sondergruppe des LKA und die Kripo Würzburg fündig: „Mehrere Handgranaten, Schusswaffen sowie Munition und Munitionsteile verschiedener Kaliber“, heißt es in einer Presseerklärung des LKA. Der Tatverdächtige war während der Durchsuchung nicht vor Ort.

Rentner hortete Kalaschnikow und Handgranaten       -  Auch solche Handgranaten gehörten zur beschlagnahmten Sammlung.
Foto: Polizei | Auch solche Handgranaten gehörten zur beschlagnahmten Sammlung.

Ihn trafen die Beamten in seiner Zweitwohnung an. Da zu dem Zeitpunkt nicht klar war, ob der Rentner über weitere Waffen oder Sprengmittel verfügt, wurde ein Spezialeinsatzkommando für die vorläufige Festnahme zu Hilfe geholt. Die erfolgte am nächsten Tag in den Mittagstunden, der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen.

LKA und Staatsanwaltschaft übernahmen die Ermittlungen. Bei der Vernehmung gab der Rentner an, weitere waffenrechtlich relevante Gegenstände an anderer Stelle zwischengelagert zu haben. Auch die wurden von der Polizei sichergestellt.

Haftbefehl erlassen

Insgesamt konnten zwei Handgranaten, zwei Pistolen, ein Revolver, mehrere Geschosse und Patronen sowie der Lauf eines Karabiners und das Gehäuse einer AK 47 (Kalaschnikow) mit Abzugseinrichtung und Lauf sichergestellt werden. Gegen den 67-Jährigen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch den zuständigen Ermittlungsrichter am Mittwoch Haftbefehl erlassen. Der Verdacht lautet auf  Verbrechen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz (Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe) und Vergehen gegen das Waffengesetz.

Ob der Rentner ein reiner Waffennarr ist oder ob hinter der Sammlung mehr steckt, ist derzeit noch unklar. Das LKA sagt dazu auf Anfrage: "Bei dem nicht vorbestraften Beschuldigten ergaben sich keine Hinweise auf geplante Straftaten, insbesondere keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund." Deshalb wurde der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt.

 
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