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Kitzingen
Renten-Niveau muss auf 53 Prozent steigen: VdK-Kreisverband warnt vor der Bundestagswahl vor Abbau des Sozialstaats
Für langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im VdK gab es Urkunden und Blumen: (von links) Horst Kern, Elfriede Sinn, Reinhold Feth, stellvertretender Landesvorsitzender Heinz Heeg, Helga Rink (sitzend) Kreisvorsitzender Hartmut Stiller und Michael Hava.
Foto: Gerhard Bauer | Für langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im VdK gab es Urkunden und Blumen: (von links) Horst Kern, Elfriede Sinn, Reinhold Feth, stellvertretender Landesvorsitzender Heinz Heeg, Helga Rink (sitzend) Kreisvorsitzender ...
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 31.01.2025 02:38 Uhr

Der VdK-Kreisverband Kitzingen hat seine früher üblichen Neujahrsempfänge längst zu Ehrenamtsempfängen umbenannt, um den ehrenamtlichen Einsatz vieler zu würdigen. Im voll besetzten Kitzinger Dekanatszentrum unterstrich Kreisvorsitzender Hartmut Stiller die Bedeutung des Ehrenamts.

Aus dem reichhaltigen Schatz an Forderungen des VdK griff Stiller das Thema "Rente für alle" auf. Das Ruhestandsgeld müsse langfristig – an Österreich orientiert – ein Niveau von 53 Prozent garantieren. Zudem müsse die Kranken- und Pflegeversicherung solidarisch aufgebaut und die medizinische Versorgung gesichert werden.

Seit 1979 soll der Kitzinger Bahnhof barrierefrei werden

Stiller erinnerte daran, dass schon 1979 am Kitzinger Bahnhof das Thema Barrierefreiheit aufgegriffen wurde, möglicherweise komme es 2028 zur Umsetzung. Hier könne man erkennen, dass die Umsetzung viel zu langsam geschehe. Von 1071 Bahnhöfen in Deutschland seien 525 immer noch nicht barrierefrei. Lob gab es für die Stadt, die am Bahnhof immer wieder mit geringem Aufwand für Verbesserungen sorge.

Stiller erklärte, dass der VdK am 28. Januar 1950 in Düsseldorf gegründet worden sei und mit 2,3 Millionen Mitgliedern eine Erfolgsgeschichte sei. In Bayern gehören 835.000 Menschen dem VdK an, im Landkreis Kitzingen sind es 11.700.

Landrätin Tamara Bischof ging traditionell auf Gesundheitsfragen ein und dankte für den Einsatz des VdK, der Mitglieder und Angehörige berate, unterstütze und Hilfe leiste. Zur Krankenhausreform merkte sie an, dass Auswirkungen erst später sichtbar würden. Es sei nicht sicher, ob das bisherige Angebot aufrecht erhalten werden könne.

Mit der Main-Klinik Ochsenfurt (140 Betten) liefen Gespräche, wie Herausforderungen gemeinsam besser bewältigt werden können. Die Klinik Kitzinger Land (KKL, 200 Betten) sei mit einem neuen Herzkathederlabor noch besser aufgestellt. Ein Defizit von 2,3 Millionen Euro im Vorjahr werde vom Kreis getragen.

In der Kitzinger Klinik bleiben einige Betten unbelegt

Bischof beklagte, dass bei den Zahlungen des Staates an die KKL die Inflationsrate unberücksichtigt bleibe. Zudem herrsche Personalmangel, so dass nicht alle Betten belegt werden können. Von Personalmangel sei zunehmend auch die Pflege betroffen. Als Lichtblick bezeichnete die Landrätin, dass bauliche Vorschriften im Freistaat gelockert würden. Sie versprach, jegliche Versorgung im Landkreis hoch zu halten.

OB Stefan Güntner bezeichnete den VdK als wichtige Einrichtung. Aus eigener beruflicher Erfahrung wisse er um die Bedeutung von Hinterbliebenenrente und Pensionen mit ungerechtfertigten Unterschieden. Deutschland habe kein Einnahmeproblem, vorhandenes Geld müsse aber anders eingesetzt werden. Diakon Jörg Kornacker sah den Ehrenamtsempfang auch im Namen von Dekanin Kerstin Baderschneider als Gelegenheit des Danksagens. Es seien engagierte Menschen, die ihre Freizeit mit anderen teilten.

Beim VdK steht das Ehrenamt seit jeher im Mittelpunkt

Der stellvertretende VdK-Landesvorsitzende Heinz Heeg merkte an, dass der VdK durch das Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamt erfolgreich sei, wie es in Kitzingen vorgelebt werde. Der Sozialstaat sei eine der größten Errungenschaften, daher sei die bevorstehende Bundestagswahl wegweisend.

Nur ein leistungsfähiger Sozialstaat könne strukturelle Probleme lösen, das sei der politische Auftrag. Menschen seien für vieles nicht selbst verantwortlich und bedürften der Unterstützung. Dazu bekenne sich der VdK als Spiegel einer Gesellschaft, bei der das Ehrenamt im Mittelpunkt steht.

Heeg und Stiller überreichten Urkunden an langjährig ehrenamtlich Tätige: für 30 Jahre an Horst Kern, für 20 Jahre an Renate Krönert und für jeweils zehn Jahre an Michael Hava, Reinhold Feth, Helga Rink und Elfriede Sinn. Musikalisch begleitete die Gruppe Alegria den Nachmittag.

 
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