Bürgermeister Peter Sterk enthüllte am Geburtshaus des Ehrenbürgers, dem Salvatorianer Prof. Dr. Evaristus Mader in Großlangheim eine renovierte Tafel zur Erinnerung an das Lebenswerk des Orientalisten und Archäologen. Er ist 1911 in Großlangheim geboren und in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Bereits mit 14 Jahren trat er den Salvatorianern bei, die seine Fähigkeiten unterstützten sein Studium ermöglichten.

Mit Revolver, Staubmantel und Tropenhelm unternahm Mader rastlose und gefährliche archäologische Forschungsreisen im Heiligen Land. Zwischen 1911 und 1933 war er mehrmals, damals noch überwiegend zu Fuß oder auf dem Esel im Heiligen Land unterwegs. In einem Brief berichtet er, daß er 1914 im Frühjahr 40 Tage in Nordjudäa verbracht hat. Dabei ritt er ein Maultier, drei Esel und sieben Pferde müde, fünf Mal ist er mit dem Tier gestürzt und vier Tage fieberte er in einem Bergdorf. Aufgrund seines Gesundheitszustandes konnte er nur vier bis fünf Stunden am Tag reiten.

Schon bei dieser ersten Reise konnte er altchristliche Basiliken in Südjudäa nachweisen. Bei einem weiteren Aufenthalt wertete er Luftbilder einer deutschen Fliegerstaffel von Palästina und historischen Stätten wissenschaftlich aus. Bei späteren Aufenthalten leitete er dann Grabungen zur Freilegung verschiedener christlicher Stätten, die er auf Grund der Luftbilder vermutete. Dabei fand er Reste von Mauern und Mosaiken der Brotvermehrungskirche in Tabgha, die später wieder aufgebaut wurde. In Mamre fand er den Hain, an dem Gott Abraham einen Sohn ankündigte und direkt daneben die Reste einer Basilika. 35 Arbeiter ließ er bei Hebron graben und legte dabei teilweise alte Prachtbauten von König Herodes ((Masada), Kaiser Hadrian und Kaiser Konstantin frei.

An vielen Orten, die Mader entdeckte, werden Ausgrabungen und Forschung bis heute fortgesetzt.

Von: Inge Thomaier (Mitglied, AK Langa)