Lautstark sind sie immer noch und Dreck machen sie auch: Dennoch, der Ärger mit den Saatkrähen in der Stadt hat sich in diesem Frühjahr in Grenzen gehalten. Ausnahme: Die Platanen zwischen der Bundesstraße 8 und der Lindenstraße. Dort scheinen die bevorzugten Wohnlagen der Vögel zu sein und die Anlieger fühlen sich belästigt.
Wenig Aufregung
Ob es an der Witterung und der lang anhaltenden Kälte gelegen hat? Ob die Vögel in andere Städte ausgewichen sind? Man weiß es nicht. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren hat es in den ersten Monaten des Jahres jedenfalls relativ wenig Aufregung um die ebenso lautstarken wie streng geschützten Vögel gegeben.
Auch die Vergrämungsaktionen zur Verhinderung von Nestern an problematischen Stellen haben sich in Grenzen gehalten. Die sind seit dem 15. April endgültig vorbei. Mit Beginn der Brutzeit sind alle Versuche tabu, die Vögel am Nestbau zu hindern. „Wenn das erste Ei im Nest liegt, ist Schluss“, ist nach wie vor die Vorgabe der oberen Naturschutzbehörde bei der Regierung von Unterfranken, die jede Aktion genehmigen muss.
Wenige Einsätze
Zuvor hatte es vier bis fünf Einsätze mit der Feuerwehrdrehleiter gegeben. Das bestätigte Bauhofleiter Georg Günther. Mit der rücken Günthers Mitarbeiter aus, um mit langen Stangen und dem Entfernen der Nistplätze den Vögel den Nestbau zu vermiesen. Im vergangenen Jahr waren es so viele Einsätze, dass sich die Kosten am Ende auf rund 11 000 Euro summiert haben.
Davon sind wir in diesem Jahr weit entfernt. Die von der Regierung von Unterfranken als obere Naturschutzbehörde genehmigten Vergrämungsaktionen waren zeitlich und örtlich eng begrenzt und haben vor allem in der Kanzler-Stürtzel-Straße und im Gartenschaugelände stattgefunden. „In beiden Fällen waren aber kaum Einsätze nötig“, sagte Günter. Die Vögel haben in den besonders sensiblen Bereichen auf den Nestbau verzichtet. Damit muss weder die Kinderarztpraxis in der Kanzler-Stürtzel-Straße in diesem Jahr gegen den Dreck ankämpfen, noch sind die Spielplätze und anderen Freizeiteinrichtungen am Bleichwasen gefährdet.
Schwerpunkt B8/Lindenstraße
Dass es dennoch wieder viele Saatkrähen in der Stadt gibt, ist nicht zu überhören und zu übersehen. Besonderes beliebte Nistbäume stehen zwischen der Bundesstraße 8 und der Lindenstraße, wo auf den Platanen rund 50 Nester zu finden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Platane beim evangelischen Dekanat und – wie seit vielen Jahren – der Rosengarten. Inzwischen haben die Krähen auch den Baum direkt neben dem Falterturm als Nistbaum entdeckt und nutzen ihn.
Klagen gibt es laut Günther bisher allerdings nur im Bereich Bundesstraße 8/Lindenstraße, wo sich Anlieger über den Lärm und den Dreck beschweren, wohl aber damit leben werden müssen.