Mödlareuth, oder im Kalten Krieg auch "Little Berlin" genannt, war das Ziel des Männergesangvereins Wiesenbronn. Mit dem Bus ging es in das nördlich von Hof gelegene Dorf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bildete der durch den Ort fließende Tannbach zunächst die Demarkationslinie zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanischen Besatzungszone. Mit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 gehörte der thüringische Teil des Ortes zum "Territorium der DDR " der bayerische zur Bundesrepublik.
Durch die Errichtung eines übermannshohen Holzbretterzaunes, dem 1966 der Bau einer 700 Meter langen Betonsperrmauer folgte, wurde die Grenze durch das Dorf abgesichert.
Mit dem Fall der Mauer 1990 entstand die Idee, ein Museum zur Geschichte der deutschen Teilung an diesem historisch bedeutsamen Ort zu errichten. Dort wird heute die Geschichte des geteilten Dorfes anhand von Fotos, archivarischen Objekten und erklärenden Texten erläutert. Eine Fahrzeugausstellung präsentiert über 30 historische Grenzfahrzeuge. Außerdem sind im Freigelände die Betonsperrmauer und verschiedene Grenzsicherungsanlagen zu besichtigen.
Ein Filmvortrag und eine interessante Führung durch das Gelände hat die Besucher eindrucksvoll in die damalige Zeit zurück versetzt.
Auf dem Rückweg wurde das Sängerehrenmahl in Melkendorf besucht. Das Ehrenmahl wurde 1953/1954 zu Ehren aller verstorbenen Sänger der beiden Weltkriege errichtet. Zwölf wuchtige Kalksteinsäulen, die für die damals zwölf (heute 13) Sängerkreise des fränkischen Sängerbundes stehen, bilden mit einem altarähnlichen Sarkophag die Anlage. Darin werden die Gedenkbücher mit den Namen der bisher Verstorbenen aller Gesangvereine aufbewahrt.
Vor der Rückfahrt kehrten die Teilnehmer in einem nahe gelegenen Bierkeller ein.
Von: Lothar König (1. Vorsitzender, Männergesangverein 1893 Wiesenbronn)