"Jetzt kommen wir zu einem spannenden Thema", leitete Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert in der Ratssitzung die Beratung zur Neufestsetzung der Hebesätze der Grundsteuern A (land- und forstwirtschaftliche Grundstücke) und B (bebaute Grundstücke) ein. Die Damen und Herren des Willanzheimer Gemeinderats beschlossen, die neuen Hebesätze für die Grundsteuer A mit 370 Prozentpunkten und die Grundsteuer B auf 170 Prozentpunkte festzuschreiben. Damit folgte das Gremium der Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses.
Die Kommunen stehen vor dem Gebot der Aufkommensneutralität dieser Steuereinnahmen, doch für die einzelnen Bürgerinnen und Bürger kann sich die Neufestsetzung sehr differenziert auswírken. Denn alle Grundstücksbesitzer hatten Erklärungen abgeben müssen und daraus ergaben sich individuell aktuelle Bemessungsgrundlagen. In Willanzheim ändern sich die Hebesätze merklich, denn bislang galten Hebesätze von jeweils 350 Prozentpunkten. Ingrid Reifenscheid-Eckert sprach sich grundsätzlich dafür aus, in der Zukunft die Hebesätze moderat anzupassen, weil die Aufgaben für die Gemeinde immer höher werden. Ohnehin wird sich das Gremium im Herbst 2025 erneut damit befassen, wenn die tatsächlichen Steuereinnahmen feststehen.
Weitere Themen im Rat waren:
Die Bürgermeisterin informierte über einen Ortstermin mit einem Steinrestaurator des Landesamts für Denkmalpflege zur Restaurierung von Bildstöcken. Dabei wurde festgestellt, dass um die Sockel herum eine Kiesbettung zu bevorzugen ist.
Dass die Schülerzahlen in der Grundschule in den kommenden Jahren wohl stabil bleiben werden, vermeldete die Bürgermeisterin vom Schulverband. Weiterhin wird es fünf Klassen geben und im Schuljahr 2026/27 vermutlich sogar sechs Klassen. Dann würde das Schulhaus nicht mehr ausreichen und es müsste wohl übergangsweise eine Container-Lösung her. In der Mittagsbetreuung werden aktuell 61 Kinder betreut und die heuer erstmals angebotene Ferienbetreuung auf der Ebene der Verwaltungsgemeinschaft wird auch kommendes Jahr wieder angeboten.
Am 5. April 2025 wird es einen Gedenktag mit mehreren Tagespunkten zum Anlass 80 Jahre Zerstörung Willanzheims geben.
Die Ratsrunde stellte die Jahresrechnung für das Hauhaltsjahr 2023 mit 5,1 Millionen Euro fest. Dabei fiel auf, dass die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt nur 54.000 Euro betrug.