„In Deutschland gibt es keine Revolution, weil sie in Deutschland verboten ist“, soll der französische Soziologe Tocqueville gesagt haben. Die „Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)“ kämpft entsprechend gegen § 129 StGb, der laut Kritikern auch die Unterdrückung von Fundamentalopposition ermöglicht. Der Schweinfurter Direktkandidat Manfred Setter will sich gewaltfrei für einen Systemwechsel einsetzen dürfen. „Wenn die Mehrheit für eine Revolution ist, ist das kein Verbrechen“, findet der 65-jährige Rentner, der sich ebenso gegen Bayerns „Schutzhaft“ wendet: die Möglichkeit, „Gefährder“ vorbeugend und quasi unbegrenzt zu inhaftieren. Die radikal-linke MLPD, der er seit den 80ern angehört, will weltweiten Sozialismus im Sinne Marx?, Engels, Lenins, Maos und Stalins, der als Hitlerbezwinger eher positiv gesehen wird. Angesichts der mit dem globalen Kapitalismus stetig wachsenden Kriegsgefahr sei es heute nötig, dass Leute da wären, „die rebellisch auftreten“, glaubt der Bundestags-Kandidat.
Manfred Setter
Bundestagskandidat Manfred Setter wurde 1952 geboren. Der Schlossersohn absolvierte eine Metallbaulehre, wurde Jugend- und Gewerkschaftsvertreter und arbeitete 47 Jahre bei SKF. Seine Frau hat zwei Kinder mit in die Ehe gebracht. 2015 war der Schweinfurter in Kurdistan, wo er sich in einer „Internationalen Brigade“ am Bau des Gesundheitszentrums im IS-zerstörten Kobane beteiligt hat.
Dem anderen nichts wegnehmen, sondern sich gegenseitig helfen, das bedeutet für den Kandidaten Manfred Setter Sozialismus. Die aktuelle Plakatkampagne in der Stadt sei spendenfinanziert: „Von Nordkorea erhalten wir jedenfalls keine Unterstützung.“