
An den Blick wird man sich erst noch gewöhnen müssen. Wo bis vor fünf Wochen eines der höchsten Häuser der Stadt den Abschluss der Moltkestraße markierte, reicht der Blick jetzt bis zu den Bäumen im Schulhof und auf die Fachoberschule. Die alte Richard-Rother-Realschule ist Geschichte – fast.
Eineinhalb Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres ist von den ehemals neun Stockwerken und dem fast 29 Meter hohen Gebäude nur noch ein, zwei Meter hoher Schutthaufen übrig. Der inzwischen abgezogenen Longfront-Bagger hat ganze Arbeit geleistet.
Sortieren und abfahren
Nach der Auskunft von Kreisbaumeister Joachim Gattenlöhner wird der restliche Schutt derzeit fachgerecht sortiert und abgefahren. Dazu ist noch ein Bagger im Schulzentrum im Einsatz.
Seit Freitag ist der Fußweg zwischen der Baustelle und dem Armin-Knab-Gymnasium (AKG) im Schulzentrum wieder begehbar. Was noch zu tun bleibt, ist der Abriss und die Verfüllung der Keller. Danach wird das Gelände eingeebnet und wartet auf eine neue Nutzung.
Ziel erreicht
„Ziel erreicht“, sagte Anfang der Woche Corinna Petzold als Pressesprecherin des Landratsamts. Die Arbeiten liegen danach im Zeitplan. Das heißt, die aufwändigen und teilweise lautstarken Arbeiten sind bis zum Schulanfang am Dienstag, 12. September, in jedem Fall abgeschlossen. Für die Restarbeiten ist dann noch Zeit.
Ausweichquartier
Geplant ist, die Fläche zunächst zu schottern, weil sie in ein paar Jahren als Standort für Schulcontainer dienen könnte. Die werden während der Generalsanierung der Berufsschule als Ausweichquartiere benötigt. Wie das Gelände später genutzt wird, ist noch offen.
Start Mitte Juli
Damit ist die gröbste Arbeit gut fünf Wochen nach Beginn des großen Knabberns getan. Am 16. Juli hatte ein Longfront Bagger mit einem 34 Meter langen Greifarm mit dem Abbruch begonnen. Unten warteten kleine Bagger und verteilten den Schutt in die entsprechenden Container.
Stück für Stück
Die Wände des genau 28,79 Meter hohen Gebäudes wurden Stück für Stück abgebrochen. Zuvor war das Gebäude entkernt worden. Probleme gab's mit der Fassade, weil unter den Platten Asbest gefunden worden war, das fachgerecht entsorgt wurde.
70er Jahre
Damit geht die Geschichte eines Gebäudes zu Ende, das vom Beginn der 70er Jahre stammt. Gebaut hat die Realschule ursprünglich die Stadt Kitzingen. Im Zug der Gebietsreform ging die Trägerschaft auf den Landkreis über.
Für einen Neubau
Nach größeren Reparaturen und dem Anbau einer Fluchtreppe in den 80er Jahren gab es ein Gutachten. Ergebnis war der Vorschlag, neu zu bauen und nicht zu sanieren. Dem schloss sich der Kreisstag an. Eine neue Realschule wurde in der Glauberstraße gebaut, im Herbst 2006 umgezogen. Das alte Gebäude stand seither mehr oder weniger leer, wurde teilweise als Ausweichquartier während der Generalsanierung des Armins-Knab-Gymnasiums genutzt.
Im Zeit- und Kostenrahmen
Anfang 2017 hat der Kreistag den Abbruch beschlossen und 600 000 Euro bereitgestellt. Der Kostenrahmen wird nach jetzigem Stand ebenso eingehalten wie der Zeitplan.