Der nächste Schritt beim Projekt „Gastfreundschaft rund ums Torhaus“ in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach ist gemacht: Abt Michael Reepen übergab am Dienstag im Beisein vieler Mitbrüder, Handwerker, Mitarbeiter und Firmenvertreter nach einem Jahr Bauzeit den neuen „Raum der Begegnung“ seiner Bestimmung. Gedacht ist er für die Gruppen, die die Abtei Münsterschwarzach besichtigen.
Über 70 Personen finden in dem rund 100 Quadratmeter großen Raum Platz. Der Klosterführer kann dort zwischen zwei Filmen und einer Slideshow wählen, um den Gästen einen ersten Eindruck von der Abtei zu vermitteln, schreibt die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats (POW) in einer Mitteilung.
Mönche leiten Führungen
„Das Tolle ist, dass unsere Besucher in diesem Raum einem echten Mönch begegnen“, erklärte Abt Reepen begeistert. Er sieht die Abteiführungen als „wichtigen, pastoralen Auftrag“. Deshalb werden alle Führungen von Mönchen geleitet, die dabei auch etwas „von unserer Freude und unsere Botschaft rüberbringen“, wird er zitiert.
Der Raum ist so konzipiert, dass die Gäste gute Sicht auf die vier 55-Zoll-Bildschirme haben. Deshalb wurden diese samt hochmoderner Präsentationstechnik in zwei Kuben im Zentrum des Raums untergebracht und die Sitzplätze rundherum angeordnet. Toiletten und ein Wickelraum ergänzen das Angebot.
„Es war eine der schwierigsten Raumgestaltungen, die ich in den vergangenen Jahren hatte“, resümierte Museumsdesigner Matthias Kutsch (Erlangen), der mit seinem Team für Konzeption, Gestaltung und Medienplanung verantwortlich gewesen ist. Neben der Sicht auf die Bildschirme stellten Statik, Belüftung und Akustik die Fachleute und Handwerker vor große Herausforderungen.
10 000 Besucher pro Jahr
Rund 100 000 Besucher zählt die Abtei laut Abt Reepen jährlich. Diesen Gästen gegenüber wolle man sich gastfreundlich zeigen und zugleich vermitteln, was „uns Mönchen wichtig ist“. In einem ersten Schritt des Projekts „Gastfreundschaft rund ums Torhaus“ siedelte sich die Buchhandlung nach hinten in den Klosterhof an, dafür zogen Metzgerei und Bäckerei in den Klosterladen direkt an der Straße, so die Mitteilung der POW weiter. Darauf folgten die Eröffnung des Informationszentrums samt „Raum der Gastfreundschaft“ im Torhaus und nun der „Raum der Begegnung“.
Noch stehen die Neugestaltung des Vestibüls, des Kirchplatzes und des Vorplatzes aus, für den die Gemeinde Schwarzach zuständig ist. Im Vestibül sind eine Armenstube und ein Sprechzimmer geplant, beim Kirchplatz soll auch ein Zugang für Rollstuhlfahrer zum Gotteshaus geschaffen werden.