Ratten haben sich an menschliche Siedlungen gewöhnt und begleiten das Leben in den Städten. Doch in Kitzingen nehmen sie zurzeit überhand. Das lassen jedenfalls Klagen von Bürgern vermuten, die zum Beispiel in der Siedlung verstärkt über Rattenbefall berichten.
In der jüngsten Finanzausschuss-Sitzung des Stadtrats griff Andrea Schmidt (Grüne) das Thema auf. Allerdings unter einem besonderen Aspekt: Sie bat Oberbürgermeister Siegfried Müller prüfen zu lassen, ob die Mieter von städtischen Sozialwohnungen zu recht an den Kosten für die Rattenbekämpfung beteiligt werden. Immerhin würde die Stadt ihnen 50 Euro pro Jahr dafür in Rechnung stellen.
Wer zahlt die Rechnung?
Während Klaus-Dieter Christof dies als Aufgabe der Stadt ansah, hielt OB Müller dagegen, dass die Stadt die Bekämpfung der Schädlinge in den Straßen und Kanälen auf eigene Rechnung durchführe. Aber auf den Grundstücken seien die Hausbesitzer zuständig und folglich die Kosten wohl umlagefähig. Sprich: Die Kitzinger Baugesellschaft mbH, die der Stadt gehört, könne ihren Mietern eine Kostenbeteiligung zumuten. Allerdings will der OB das nochmals rechtlich klären lassen.
In diesem Zusammenhang wies Gertrud Schwab (CSU) darauf hin, dass weggeworfene Lebensmittel die Ratten anziehen. Sie erlebe das immer wieder unter der Brücke in der Nähe der städtischen Feuerwache. Ihr Appell: "Man muss auch selbst dafür Sorge tragen", dass die Ratten sich nicht vermehrten. Müller wusste auch von Lebensmittelresten ein Lied zu singen, die – durchs Klo gespült – in der Kläranlage auftauchten.
Klaus Heisel (SPD) ist daher überzeugt, dass die Umstellung von Gelben Säcken auf Container in der Stadt eine Verbesserung bringen werde. Vollständig beseitigen lassen wird sich das Problem allerdings wohl nicht.